Wer nach Alcúdia kommt, besucht in der Regel die Altstadt und den Strand am Hafen. Für deinen nächsten Besuch möchte ich dir aber auch den Strand von Alcanada nahelegen: kein klassischer Sandstrand, auch ohne Service, dafür aber mit einer vorgelagerten Insel, auf der ein Leuchtturm steht.
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Wenn du in Port d’Alcúdia hinter dem Hafen weiterfährst (oder auch läufst), kommst du sehr schnell in eine andere Welt: Die Straßen voller Schlaglöcher, verfallene Fabriken und vernachlässigte Häuser. Auf der anderen Seite erstklassige Villen in privilegierter Lage. Was fehlt, sind Hotels. Und damit auch übermäßig viele Touristen.
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Was es im Stadtteil Alcanada zu sehen gibt
Der Strand von Alcanada am Ende des Ortsteils ist sicher nicht die erste Wahl für einen Strandtag. Die Liegefläche besteht größtenteils aus Kies. Allerdings gibt es auch einen langen Bereich unter großen Mittelmeerkiefern, bei dem es etwas Seegras anschwemmt – darauf kann man recht bequem liegen, wenn es bereits etwas getrocknet ist.
Der Strand von Alcanada mit Leuchtturm
Der Strand ist insgesamt 700 Meter lang und etwa 20 Meter breit. Durch die vorgelagerte Insel, auf der sich der Leuchtturm von Alcanada befindet, ist es auch nur selten sehr wellig. Im Gegensatz zum Strand ist der Meeresboden sandig. Die Insel kann man leicht erreichen, entweder schwimmend oder auch laufend. Das Meer ist maximal 1.50 tief.
Als einzigen weiteren Komfort gibt es einen Parkplatz direkt in Strandnähe. Weitere Serviceleistungen sucht man leider umsonst. Dafür sind an diesem Strand aber ausdrücklich Hunde willkommen – das ist eher die Ausnahme. Denn es gibt ja nur sehr wenige offizielle Hundestrände auf Mallorca.
Ganz einsam bist du am Strand in Alcanada aber auch nicht. Die Promenade, die fast bis nach Port d’Alcúdia führt (weiter unten dazu mehr), zieht vor allem in den Morgenstunden viele Jogger an. Direkt hinter dem Strand liegt der Golfclub von Alcanada.
Wer nicht mit dem eignen Auto anreisen will, kommt mit der Linie 323 des öffentlichen Busses sehr unkompliziert mit dem Bus ab Alcúdia hier her. Die Bushaltestelle befindet sich nur wenige Meter vor dem Parkplatz.
Küstenweg zu kleinen Buchten
Die kleine Promenade habe ich eben bereits erwähnt. Es ist möglich, fast den gesamten Weg bis nach Port d’Alcúdia an der Küste entlangzulaufen. Zunächst geht es zwar an der Hauptstraße entlang, bis zu Cala Poncet, aber der Verkehr hält sich in Grenzen.
Die Cala Poncet ist eine kleine Sandbucht, in der im Sommer vor allem Einheimische anzutreffen sind. Das Boat House Cala Ponset ist kein Beach Club im eigentlichen Sinne, aber steht denen in nichts nach. Die Speisekarte ist umfangreich und wer mag, kann auch für den gesamten Tag eine Liege auf der Terrasse direkt am Meer bekommen.
Hinter dem Strand der Cala Poncet, ein wenig durch dicht gewachsene Bäume hindurch, beginnt die Carrer Cranç, ein gut zu laufender Fußweg, an dem es an mehreren Stellen kleine Plattformen und Treppen ins Meer gibt. Rechter Hand fällt vor allem die üppige Vegetation, aber auch die vielen verfallenen Gebäude auf. Allerdings wird an ebenso vielen Stellen gebaut und renoviert.
Das Ende dieses Weges markiert das ehemalige Heizwerk Alcúdias, mittlerweile sehr stark verfallen. Der Zugang ist durch einen Drahtzaun abgesperrt und der Zutritt ist nicht erlaubt. Die Anlage ist im Besitz des Inselrats von Mallorca und steht unter Denkmalschutz. Das Werk war von 1957 bis 1984 in Betrieb und konnte Braunkohle und Heizöl verbrennen.
Alter Wachturm Torre Major
Die letzte Treppe vor dem abgesperrten Gelände führt zurück auf die Straße nach Port d’Alcúdia. Die Stelle ist bereits von weiten an dem Richtturm in Form eines Obelisken zu erkennen, von denen einige in der Bucht von Alcúdia zu finden sind.
Auf dem gleichen Gelände findest du den Torre Major, eine aus dem 17. Jahrhundert stammende Wehranlage, die errichtet wurde, um Piratenangriffe abzuwehren. Der Turm wurde 1599 von König Philipp II. erbaut, als zusätzlicher Schutz der Stadt Alcúdia.
Heute gehört der Turm der Stadtverwaltung von Alcúdia und ist ebenfalls denkmalgeschützt. Er ist sehr gut erhalten, kann aber nur von außen und in etwas Abstand betrachtet werden.
Weitere Ausflugsziele in der Nähe
Theoretisch zu Fuß vom Strand in Alcanada zu erreichen ist das Anwesen Sa Bassa Blanca mit Skulpturengarten und Museum. Allerdings ist der direkte Zugang von der Meerseite verschlossen. Das Anwesen gehört einem Künstlerpaar, das ihre eigene und Werke anderer Künstler der Allgemeinheit näher bringen wollen. Die Anlage ist sehr kinderfreundlich.
Noch etwas weiter nördlich gelangst du nach einem längeren Fußmarsch zur Schmugglerhöhle Sa Cova Tancada. Dabei handelt es sich um eine unerschlossene Höhle mit Zugang direkt am Meer, die relativ leicht und auch mit Kindern begehbar ist. Es ist allerdings leichter, bis zum Ende der Halbinsel zu fahren und von dort zur Höhle zu wandern. Im oben verlinkten Beitrag erkläre ich, wie das geht.
Das Ende der Halbinsel markiert der Naturstrand Coll Baix. Mit dem Auto geht es bis auf wenige Kilometer an den Strand heran. Danach heißt es circa 20 Minuten über unwegsames Gelände kraxeln. Der Strand gehört inoffiziell den wilden Ziegen der Region, die im Hochsommer auch schon mal frech den Platz im Schatten unter Sonnenschirmen einnehmen oder dreist das Picknick aus den Taschen stehlen.
Wenn du gerne wanderst, bist du auf der anderen Seite der Halbinsel richtig. Als Ausgangspunkt bietet sich die Ermita de la Victoria an. Die alte Einsiedelei ist mittlerweile eine nette, aber einfache Herberge. Von dort startet die Wanderung zur Talaia d’Alcúdia und der bei meinen Kindern sehr beliebte Ausflug zum Soldatenlager und der verlassenen Kanone am Cap Piñar.
Wenn du eher nach einer Abkühlung suchst, empfehle ich dir noch den Strand S’Illlot, mit Höhlen und einer kleinen Insel in Strandnähe. Ganz in der Nähe startet ein Kajakausflug, der dich zu einer versteckten Meereshöhle führt.
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