Capdepera ist eine malerische Kleinstadt im Nordosten von Mallorca, mit engen Gassen und historischen Gebäuden. Das Herzstück der Stadt ist die majestätische Burg, die hoch über der Stadt thront. Die Altstadt von Capdepera ist ein Labyrinth aus Kopfsteinpflasterstraßen und charmanten Plätzen. Für Naturliebhaber bietet die Umgebung von Capdepera zahlreiche Möglichkeiten zum Wandern.
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Die ungewöhnliche Ortsbezeichnung hat ihren Ursprung im lateinischen Ausdruck caput petrae, was so viel wie „Felsspitze“ bedeutet. Im Verlauf des Mittelalters wurde diese Bezeichnung ins Katalanische übertragen und entwickelte sich zu „cap de la pera“, woraus schließlich der heutige Name des Ortes, Capdepera, entstand. Die Burg von Capdepera ist eine der wenigen gut erhaltenen Felsenburgen Mallorcas. Und die einzige, die direkt in einer Stadt anzufinden ist. An verschiedenen Stellen führen Wege und Treppen aus dem Ort an den Haupteingang der Burg. Besonderes Highlight der Stadt ist der Mittelaltermarkt, der jedes Jahr im Mai stattfindet.
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Highlights von Capdepera: Burg & Mittelaltermarkt
Öffnungszeiten im Winter: (15. Oktober – 15. März). Täglich 9.00 – 17.00 Uhr. Öffnungszeiten im Sommer: (16. März – 14. Oktober). Täglich 9.00 – 20.00 Uhr. Geschlossen am 1. und 6. Januar und am 25. Dezember. Eintrittspreis: 4,- Euro, Kinder kostenlos.
Die Burg von Capdepera wurde im Mittelalter von den christlichen Eroberern auf den Überresten einer muslimischen Siedlung errichtet. Statt nur eine einfache Festung zu sein, fungierte sie als befestigtes Dorf, das im Falle einer Belagerung Schutz für die Bevölkerung, ihre Tiere und ihr Eigentum bot. Die Aussicht vom obersten Teil der Festung auf das Meer und das Landesinnere ist spektakulär. An klaren Tagen kann man sogar die Insel Menorca in der Ferne erkennen.
Die Anordnung zum Bau der Burg erfolgte im 14. Jahrhundert unter der Herrschaft von Jaume II. Er erkannte die strategische Bedeutung dieses Standorts, von dem aus sowohl das Inselinnere als auch die Küstenlinie und der Kanal zwischen Mallorca und Menorca überwacht werden konnten. Im 16. Jahrhundert gab es dort etwa 125 Häuser. Interessanterweise zogen die Bewohner von Capdepera es jedoch vor, im Dorf zu leben, obwohl sie verpflichtet waren, die Nacht innerhalb der Burgmauern zu verbringen.
Im Inneren des ummauerten Geländes befindet sich das sogenannte „Casa del Gobernador“ aus dem 18. Jahrhundert, in dem zwei thematische Ausstellungen besichtigt werden können. Auf dem höher gelegenen Teil der Festung findet man einen islamischen Turm namens „Torre de en Nunis,“ der im Inneren die Überreste einer alten Mühle beherbergt. Zudem gibt es eine mittelalterliche Kapelle mit Ergänzungen aus dem 16. Jahrhundert.
Im 18. Jahrhundert begann die Ära der Bourbonenherrschaft auf Mallorca, was zu einer Umstrukturierung führte. Die Burg wurde zur Unterkunft für Berufssoldaten, die die Küste und das Landesinnere bewachten. Die wenigen verbliebenen Bewohner, die noch nicht ins Dorf umgezogen waren, taten dies zu dieser Zeit. Nur 100 Jahre später wurde die Burg vom Militär aufgegeben, und sogar die Kirche innerhalb der Burg wurde nicht mehr genutzt.
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Die Burg von Capdepera bietet auch für Kinder ein unterhaltsames Ausflugsziel. Die Wege sind teilweise für Kinderwagen geeignet, allerdings sind die Pflastersteine etwas uneben, es gibt steile Abschnitte und einige Treppen. Vorsichtig solltet ihr sein, wenn es geregnet hat, dann kann es auf den Rampen sehr rutschig werden. Generell ist die Burg bei anhaltenden Regen auf Mallorca eher keine gute Idee.
Im Inneren der mittelalterlichen Burg gibt es nur wenige erhaltene Räume und Häuser. Ein Haus etwas weiter oben beherbergt eine kleine Ausstellung zur traditionellen Flechtmethode aus Palmenblättern, die in der Umgebung von Artà bekannt ist. Die geflochtenen senalles Körbe können in vielen Geschäften im Ort erworben werden.
Noch höher gelegen befindet sich die Kirche mit Turm und Glocke. Früher war es möglich, die Glocke zu läuten, aber bei unserem letzten Besuch fehlte das Ziehseil.
Die Burg von Capdepera bietet das ganze Jahr über einen beeindruckenden Panoramablick und kann zu jeder Jahreszeit besucht werden. Besonders aufregend wird es jedoch im Mai, wenn einer der eindrucksvollsten Märkte Mallorcas stattfindet. Während dieses mittelalterlichen Marktes verwandelt sich die gesamte Stadt in Capdepera in eine mittelalterliche Kulisse.
Termindetails: Mittelaltermarkt in Capdepera
Die Häuser werden mit Fahnen geschmückt, die ohnehin schmalen Straßen sind voll von Ständen, die traditionelle Produkte anbieten. Der Markt bietet auch viele Aktivitäten für Kinder und dient dazu, den Jahrestag der Gründung der Stadt zu feiern.
Die schönsten Strände bei Capdepera
So schön es auch ist, durch die mittelalterlichen Gassen zu gehen, besonders wenn es war is, sucht ihr im Anschluss bestimmt eine Abkühlung. Capdepera selbst hat als Binnenstadt keine Strände, aber ihr habt einige sehr schöne in der Nähe, aus denen ihr auswählen könnt.
Cala Agulla & Cala Moltó
Die Cala Agulla ist der östlichste Strand Mallorcas und bietet spektakuläre Sonnenaufgänge mit Blick auf Menorca. Der breite, feinkörnige Sandstrand eignet sich sowohl für entspannte Strandtage als auch für aktiven Badeurlaub. Es werden Aktivitäten wie Bootstouren und Delfinbeobachtungen angeboten. Die Anfahrt und Parkmöglichkeiten sind gut, sowohl mit dem Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.
In der Nähe gibt es zudem weitere Strände und Sehenswürdigkeiten, wie die beispielsweise den Hafen von Cala Ratjada. Wer sich sportlich betätigen möchte, bekommt dazu die Möglichkeit beim Tauchen, Schnorcheln und Reiten. Wenn es am Cala Agulla Strand zu voll wird, kann ihr auf benachbarte Buchten ausweichen, wie die Cala Moltó und Cala Gat.
Cala Mesquida
Die Cala Mesquida liegt etwas weiter weg, dafür aber in einer geschützten Dünenlandschaft. Der Strand ist sehr weitläufig und wird an der Südseite von einem Berg begrenzt, auf dem die Ruine des Wachturms Torre Jaumell steht. Wer mag, kann dort hinauf wandern.
Der Strand ist äußerst familienfreundlich, mit einem umfassenden Serviceangebot und einem flachen Einstieg ins Wasser. Der südliche Teil der Strandfläche wird gerne als FKK-Strand genutzt. Ihr erreicht die Cala Mesquida leicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder im eigenen Auto. Am Strand gibt es kostenpflichtige Parkplätze. Wenn ihr etwas weiter lauft, findet ihr auch kostenfreie Parkmöglichkeiten.
Canyamel & Cala Rotja
Canyamel ist ein beliebter, nicht allzu überlaufener Urlaubsort mit einem der kinderfreundlichsten Strände Mallorcas, obwohl der Strand teilweise mit Felsen und Steinen durchsetzt ist. Die stören aber nicht weiter. Die Wassersportmöglichkeiten in Canyamel vielfältig, und es gibt auch einen Spielplatz in der Nähe des Strandes. Zudem stehen Liegen und Sonnenschirme zum Verleih bereit.
Ein etwas anderes Badeerlebnis bringt die Cala Rotja, die ihr in der Nähe findet. Sie besteht aus zwei Buchten, die in unterschiedliche Richtungen ausgerichtet sind. Bei ungünstigem Wind können die Strömungen hier etwas anstrengend sein. Die Bucht ist nicht touristisch erschlossen, verfügt jedoch über ein kleines Restaurant oberhalb mit Blick auf das Meer. Unterwasser bietet die Cala Rotja eine Fülle von Spalten, Bögen und sogar eine Unterwasserhöhle, die sich hervorragend zum Schnorcheln und Erkunden eignet. Obwohl es theoretisch möglich ist, die Cala Rotja zu Fuß von Canyamel aus zu erreichen, ist der Weg nicht einfach zu bewältigen und teilweise von Privatgrundstücken versperrt.
Aktivitäten in der Nähe
Und auch wenn euch der Sinn nicht so sehr nach Baden, sondern mehr nach Bewegung und Action steht, seid ihr in Capdepera richtig. Wanderungen, Radfahren und Bootstouren: so ziemlich alles ist möglich. Hier sind noch unsere Lieblingsaktivitäten vor Ort.
Delfintour in Cala Ratjada
Tickets: Reserviert eure Plätze zur Delfintour hier.
Delfine sind in den frühen Morgenstunden an der Ostküste besonders aktiv, da sie dort frühstücken. Das Jungle Boat legt im Hafen von Cala Ratjada ab; die Fahrt beginnt, wenn es noch dunkel ist. Ihr habt zunächst die Gelegenheit, den Sonnenaufgang über dem Meer zu erleben, während die Crew Kaffee und Getränke serviert, um die Passagiere wach zu halten. Sobald die Sonne aufgegangen ist, lassen sich dann die ersten Delfine sehen.
Wenn die Delfine dann langsam wieder in den Tiefen des Meeres verschwinden, serviert die Crew ein Frühstücksbüfett, das auf dem Boot eingenommen wird. Die Fahrt führt entlang der Küste südlich von Cala Ratjada, vorbei an verschiedenen Buchten und Badeplätzen. Im Sommer gibt es sogar eine Badepause in einer der Buchten.
Das Jungle Boat bietet eine persönliche und familiäre Atmosphäre, da die Gruppen klein sind und der Kapitän engen Kontakt zu den Fischern hat, die ihm mitteilen, wo die Delfine zu finden sind. Die Tiere werden nicht angefüttert, sondern versuchen, Snacks aus den Fischernetzen zu ergattern. Hier könnt ihr den Ausflug buchen.
Far de Capdepera
Der Leuchtturm von Capdepera wurde im Jahr 1861 eingeweiht und ist das Wahrzeichen der Ostküste. Er steht 76 Meter über dem Meeresspiegel und sendet ein Licht, das über 20 Seemeilen sichtbar ist. Die Lage des Far de Capdepera ist nicht zufällig gewählt. Hier an der Ostküste sind starke Winde keine Seltenheit, und insbesondere in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mussten die Leuchtturmwächter oft ihr Leben riskieren, um Schiffbrüchigen aus Stürmen zu retten.
Im Jahr 1969 wurde das Beleuchtungssystem des Leuchtturms an das Stromnetz angeschlossen, was seine Effizienz und Zuverlässigkeit erheblich steigerte. Erreichbar ist der Far de Capdepera bei einem Spaziergang, der im Hafen startet. Dabei kommt ihr auch noch an anderen kulturell wichtigen Elementen vorbei, beispielweisen den traditionellen Bootshütten und einem Langustenhaus.
Wandern am Cap Vermell
Das Cap Vermell ist normalerweise für seine Höhlen von Artà oder den Strand von Canyamel bekannt. Wanderwege sind hier nicht allzu verbreitet, aber die Gemeinde hat sich bemüht, den Aufstieg zur alten Wehranlage und dem restaurierten Wehrturm zu erleichtern.
Schon bei unserem ersten Besuch in Canyamel hat uns der markante Wehrturm, der aus der Ferne sichtbar ist, fasziniert. Für die Recherche unseres Buches Naturzeit mit Kindern: Mallorca haben wir uns schließlich entschlossen, das Kap und den Turm zu erklimmen.
Der Weg dorthin führt durch teilweise anspruchsvolles Gelände und ist nur spärlich ausgeschildert. Die Wanderung ist jedoch nicht besonders lang. Eine detaillierte Wegbeschreibung findet ihr in unserem Buch.
Beste Anreise und Parken in Capdepera
Capdepera ist eine Gemeinde auf Mallorca, die am besten mit dem Auto erreicht werden kann, da die öffentlichen Verkehrsmittel in dieser Region nicht so gute Verbindungen haben. Aus Palma aus ist die Stadt über die Ma-15 Richtung Manacor zu erreichen. Die Fahrt dauert circa zwei Stunden.
Von Alcúdia aus wird die gleiche Landstraße Richtung Súden genutzt. Hier seid ihr circa eine Stunde unterwegs. Weitaus schneller erreicht ihr Capdepera aus Cala Millor und Cala Ratjada, da diese Ortschaften in unmittelbarer Nähe liegen.
Parken gestaltet sich allerdings etwas schwieriger. Es gibt in der Stadt nur begrenzte Parkmöglichkeiten. In der Nähe des Zentrums gibt es einen öffentlichen Parkplatz, ebenso in der Nähe der BUrg. Jedoch ist es besser, bereits im Randbezierk nach einer Parkmöglichkeit zu suchen und den restlichen Weg zu Fuß zu gehen.
Es gibt auch einzelne Busverbindungen nach Capdepera, die ihr hier einsehen könnt. Hauptsächlich ist der Ort mit anderen Ortschaften an der Ostküste vernetzt. Für weitere Strecken müsst ihr umsteigen.
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