Der Strand Es Caragol, auch Platja d’es Caragol genannt, ist ein Traumstrand erster Klasse: naturbelassen, weitläufig, flach und selbst im Sommer nicht überlaufen. Einen Makel hat er dann aber doch – oder auch nicht – er ist nur zu Fuß oder über das Meer zu erreichen. Das ist im Sommer manchmal etwas anstrengend, lohnt aber jedes Mal.
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Fragt uns jemand, an welchen Strand wir am liebsten gehen, sind wir uns (anders als bei vielen anderen Dingen) immer einig: Der Platja d’es Caragol. Die Jungs lieben es auf den Felsen nach Fischen und Garnelen Ausschau zu halten. Und die Mama genießt die Ruhe. Die nicht ganz so einfache Anreise nehmen wir da gerne in Kauf. Denn selbst im Hochsommer herrscht am Es Caragol kein Gedränge. Und im Winter eignet sich der Abschnitt bestens für ausgiebige Küstenwanderungen.
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Anreise: Wie kommt man an den Platja d’Es Caragol?
Der Platja d’es Caragol ist der südlichst gelegene Strand Mallorcas. Er gehört zum Gemeindegebiet von Santanyí, im Südostern der Insel. Es gibt keine direkte Zufahrtsstraße an den Strand, der nach einem Schneckenhaus benannt ist. Ihr könnt entweder ein kurzes Stück laufen, oder über das Meer von Colonia de Sant Jordi aus anreisen.
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Zu Fuß zum Es Caragol vom Cap de Ses Salines
Es ist Sommer, die Sonne brennt. Jeder will nur so schnell wie möglich ins Wasser und nicht mehrere Kilometer das Strandzubehör durch die Gegend tragen. Die Anreise zu Fuß zum Es Caragol ist nie verlockend. Ich weiß das aus eigener Erfahrung. Nicht selten habe ich mich auf dem knapp 20-minütigen Fußmarsch geärgert und gefragt, warum ich mir das antue. Es gibt so viele Strände und überall Wasser. Sobald der Strand Es Caragol aber in Sicht kommt, weiß ich es jedes Mal es wieder.
Um zum Es Caragol zu laufen, parkt ihr am besten auf der Zufahrtsstraße zum Leuchtturm am Cap de ses Salines. Allerdings nicht an den Stellen, die mit einer gelben Linie markiert sind. Da herrscht Parkverbot. Genaueres dazu erfahrt ihr auf der Seite Strafzettel und Parken auf Mallorca. Ihr lauft bis zum Leuchtturm. Dann geht es nach rechts weg, immer an der Küste entlang. Auf ungefähr halber Stelle gibt es bereits eine kleine, mit Steinen durchsetzte Sandfläche. Es lohnt sich von hier auch noch das letzte Stück durchzuhalten.
Die Strecke vom Leuchtturm bis zum Strand ist knapp zwei Kilometer lang, wir schaffen das in circa 20 Minuten. Länger als 30 Minuten ist man auch mit kleineren Kindern nicht unterwegs. Kinderwägen können auf der Strecke keine mitgenommen werden.
Über das Meer zum Es Caragol
Der nächste Hafen vom Strand aus ist Colònia Sant Jordi, welches ihr an einigen Stellen auch vom Es Caragol aus in der Ferne erkennen könnt. Einige Katamarane und Segelschiffe legen auch in Sa Ràpita ab. Dabei handelt es sich aber meist um Ganztagsausflüge, die auch die Insel Cabrera und den Strand Es Trenc anfahren.
Die beste Alternative für Familien ist der Ausflug mit einem Katamaran ab Colonia de Sant Jordi. Der Halbtagesausflug kostet für Erwachsene zwar 52 Euro, im Preis enthalten sind jedoch ein Begrüßungscocktail, ein Mittagsbuffet, Getränke und eine Schnorchelausrüstung. Kinder bis 6 Jahre fahren gratis mit, Kinder bis 14 Jahre zum halben Preis. Hier könnt ihr diesen wirklich tollen Ausflug unkompliziert buchen.
Was gibt es am Es Caragol zu sehen?
Das geht nur andersherum. Was gibt es alles nicht: Der Platja d’Es Caragol ist ein Naturstrand, wie er im Buche steht. Es gibt keine Strandbar, keinen Liegenverleih, keine Rettungsschwimmer. Selbst Schattenplätze sind rar. Einzig am östlichen Ende gibt es einige Pinien, unter die ihr euch zur Not legen könnt. Besser ist es jedoch, einen Sonnenschirm mitzubringen.
Für Kinder sind vor allem die Bunker interessant, die in den Dünen zu finden sind. Sie stammen aus der Zeit des Bürgerkrieges und eignen sich gut zum Klettern. Das westliche Ende des Strandes Es Caragol wird von Felsen eingesäumt. Hier wurden irgendwann einmal Steine herausgeschlagen, was zu einer interessanten stufenförmigen Formation geführt hat. Ein Spielplatz für Kletterer. Oder Tier-Interessierte. Zwischen den Stein huschen Krebse und Garnelen entlang.
Ein Makel für einige ist eigentlich der größte Vorteil des Strandes: Manchmal ist der Es Caragol voller Seegras. Das Seegras ist ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems. An den touristischen Stränden wird es vor Beginn der Badesaison regelmäßig weggekarrt.
Was dem Wohlfühlerlebnis der Badegäste zugutekommt, führt unter anderem dazu, dass der Sand leichter abgetragen wird und immer weniger Strand vorhanden ist. Je nach Wind und Wetterlage kann man am Es Caragol einen weißen Sandstrand genießen oder man muss durch knöcheltiefen Seegrasmatsch waten, um ins Wasser zu kommen. Viele Leute behaupten dann, der Strand sei „dreckig“. Was sie meinen, ist wohl eher „ursprünglich“.
Und ja, manchmal stinkt diese Seegraspampe auch mächtig. Da hilft es nur, an einen Strandabschnitt zu gehen, wo das Seegras bereits trockener ist. Oder direkt an die Felsen. Manchmal haben wir uns mit der Sandschaufel der Jungs auch Wege ins Meer freigeschaufelt. Damit waren die Kids beschäftigt. Mittlerweile sind sie in einem Alter, wo sie sich Seegrasschlachten liefern. Auch das ist spaßig. Vor allem später, wenn zu Hause geduscht wird und die Grasreste einfach nicht abgehen wollen.
Der Platja d’Es Caragol ist familienfreundlich
Abgesehen von der schweren Erreichbarkeit ist der Strand Platja d’Es Caragol optimal für Familien mit kleinen Kindern. Es geht sehr seicht ins Meer und ihr müsst eine ganze Weile laufen, ehe ihr in Tiefen kommt, in denen es für Kleinkinder gefährlich wird. Die Felsen, die den Strand im Osten und Westen begrenzen, eignen sich gut zum Schnorcheln und Keschern.
Kurz & Knapp
Strandart: Sandstrand.
Länge: 500 Meter lang. 60 Meter breit.
Rettungsschwimmer: Nein.
Verpflegung: Nein.
Sonnenliegen: Nein.
Kinderwagen: Nein.
WC: Nein.
Parkplatz: Am Leuchtturm vom Cap de Ses Salines gibt es die Möglichkeit am Straßenrand zu parken, sofern es keine gelbe Linie verbietet.
Bootstouren: Halbtagesausflüge ab Colonia de Sant Jordi.
In der Nähe: Colonia de Sant Jordi, Cabrera, Santanyí
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