Nur etwas über zwei Kilometer südlich von Colònia de Sant Jordi liegt der Strand Platja d’es Carbo. Mit dem feinen, weißen Sand, dem kristallklaren Wasser und den wild bewachsenen Dünen versprüht er fast ein wenig Karibikfeeling. Dazu ist er selbst im Sommer überraschend leer.
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Dafür müsst ihr allerdings auch mindestens 30 Minuten zu Fuß an der Küste entlanggehen. Denn es gibt keinen direkten Zugang zum Es Carbó. Auf dem Weg dorthin kommt ihr an alten Bootshütten, kleineren Sandbuchten und vielen Inseln vorbei. Wer in der heißen Sonne nicht zu Fuß unterwegs sein will, kann den Weg auch mit Paddle-Brettern oder Kajak fahren.
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Der Strand Es Carbó
Der Platja d’Es Carbó ist ganz klar einer unserer Lieblingsstrände auf Mallorca, nur wenige Sympathiepunkte hinter dem Strand Platja d’Es Caragol. Umgeben von unglaublich klarem Wasser, einer unberührten Natur und fern ab vom Touristentrubel ist er der perfekte Ort, um einen Strandtag zu verbringen.
Der Strand ist ungefähr 1400 Meter lang und zählt damit neben dem bekannteren Playa d’Es Trenc, der sich ganz in der Nähe befindet, zu den längeren Stränden im Süden Mallorcas. Administratorisch gehört er Ses Salines. Um ihn zu erreichen, müssen wir zunächst in den Urlaubsort Colònia de Sant Jordi und von dort ein Stück an der Küste entlang wandern.
Der Strand Es Carbó besteht eigentlich aus zwei Stränden, die Es Carbó Petit und Es Carbó Gran oder Playa de Ses Roquetes genannt werden. Da die beiden Abschnitte miteinander verbunden sind, wirkt es wie ein einzelner sehr langer und breiter Strand. Dieser Umstand und der Weg, den man zurücklegen muss, um dorthin zu gelangen, machen Es Carbó zu einem nicht zu sehr überfüllten Strand, an dem sich die Badegäste mit Abstand zueinander platzieren können.
Am einsamsten ist das Areal um Es Carbó Gran und am schönsten ist es früh am morgen, wenn man ziemlich allein vor Ort ist. Gegen Mittag kommen viele Boote, die in der Nähe ankern, das Meer aufwühlen und etwas von der Natürlichkeit des Strandes nehmen.
Wäre der Weg zum Strand nicht so lang, würde der Es Carbó ein perfekter Familienstrand sein. Denn es geht sehr flach ins Wasser und der Sand ist sauber und fein. An einigen Abschnitten kann je nach Jahreszeit es zwar Seegras geben, aber die vorgelagerte Insel schirmt größere Anschwemmungen recht gut ab. Und davon abgesehen ist angeschwemmtes Seegras ein wichtiger Teil der Regeneration von Stränden allgemein.
Hinter dem Strand liegt ein netter Kiefernwald, dessen Bäume auf Abschnitten zumindest vormittags ein wenig Schatten spenden. Ansonsten gibt es hier aber kaum Schatten, weshalb ihr unbedingt einen Sonnenschirm dabei haben solltet, wenn ihr plant den ganzen Tag am Strand zu verbringen. Bedenkt außerdem, dass es keine Verpflegung gibt und alles, was ihr mitbringt, auch wieder mit zurückmuss, vor allem Müll.
Vor Es Carbó liegen mehrere kleine Inseln. Die wichtigste ist auch zugleich die Größte, die Insel Na Moltana, auf der es wichtige Ausgrabungen zu sehen gibt, die bis in die Urzeit reichen. An der Ostseite der Insel gibt es einen winzigen Sandstrand. Hinter der Inselgruppe erhebt sich die Pirateninsel Cabrera.
Die einzige Bebauung, die am Platja d’es Carbó zu finden ist, sind zwei Maschinengewehrstände, die zum Schutz der Insel während des Zweiten Weltkriegs errichtet wurden.
Küstenwanderung zum Es Carbó
Wie bereits erwähnt, ist der einzige Zugang zum Strand Es Carbó zu Fuß über den Weg entlang der Küste von Colonia de Sant Jordi aus möglich. In den Hafenort gelangt ihr am leichtesten mit einem Auto. In der Stadt gibt es zahlreiche kostenlose Parkplätze. Es ist auch möglich, mit dem Bus an den Hafen zu gelangen. Dazu müsst ihr die Linie 517 ab Campos oder Santanyí nehmen.
Die Wanderung nach Es Carbó beginnt am linken Rand des Strandes Es Port, der in unserer Liste der sieben besten Strände für Familien mit kleinen Kindern zu finden ist und sich neben der Promenade am Hafen befindet. Der erste Abschnitt verläuft entlang eines gepflasterten Weges bis zum Strand Es Dolç, den wir in circa 5 Minuten erreichen. Es Dolç ist ebenfalls ein sehr schöner Strand mit feinem Sand und klarem Wasser, aber im Sommer recht belebt aufgrund seiner Nähe zur Stadt. Er ist ideal für Familien mit Kindern aufgrund der geringen Tiefe des Wassers. Außerdem gibt es dort Rettungsschwimmer und eine Strandbar.
Nachdem wir Es Dolç hinter uns lassen, wandern wir ein Stück an der Küste entlang, bis wir zu Gruppe von Fischerhütten gelangen. Dort befindet sich auch der kleine Sandstrand Cala de Can Curt. Wer will, kann hier bereits das erste Mal ins Wasser.
Der nächste Stopp ist der Strand Es Dofi. Dies ist ein weiterer Sandstrand, aber zum Schwimmen weniger attraktiv als der vorherige, da der Boden steinig ist. Nach Badestelle können wir nach der nächsten Kurve bereits den Strand Es Carbó erkennen. Insgesamt sind es etwa 1,5 km bis zum Start des Strandes. Es ist unmöglich sich zu verlaufen, weil es immer an der Küste entlanggeht. Die Strecke lässt sich sehr gut gehen. Festere Schuhe sind aber in jedem Fall eine gute Idee, weil einige Abschnitte recht steinig sind.
Über das Meer zum Strand
Besonders im Sommer ist der recht überschaubare Spaziergang zum Strand Es Carbó immer etwas anstrengend. Weshalb wir uns jetzt bereits mehrmals mit unseren Paddelbrettern vom Hafen in Colònia de Sant Jordi auf den Weg gemacht haben. Und um ehrlich zu sein: So macht es viel mehr Spaß.
Noch mehr Ausflüge auf dem Meer: Die besten Stand-Up-Paddle-Touren auf Mallorca.
Der Hafenbereich lässt sich sehr angenehm fahren, da durch die Mole das Meer äußerst still ist. Etwas anstrengender wird es, sobald man die Cala Can Curt passiert hat. An dieser Stelle gibt es eine kleine Engstelle mit Inseln und Felsen. Danach befindet man sich praktisch auf dem offenen Meer. Dort kann es wellig sein und auch die zahlreichen Boote schlagen Wellen, obwohl sie aufgrund der geringen Tiefe nicht zu nah an die Küste kommen.
Ich empfehle euch, keinen allzu windigen Tag fürs Paddeln zu wählen. Und in relativer Nähe zur Küste zu bleiben. Ein Abstecher zur Insel Na Moltona ist aber auf jeden Fall empfehlenswert. Paddelbretter könnt im Hafen ausleihen.
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