Ich laufe einmal um das gesamte Gebäude des Aljibe de la Misericòrdia, frage beim Pförtner nach dem Eingang – und werde zurückgeschickt. Denn so spektakulär das Gewölbe im Inneren ist, so unscheinbar ist der Zugang. Über eine einfache Rampe gelangt man in einige Ausstellungsräume, bevor ein Tunnel den Blick auf ein architektonisches Juwel freigibt, das lange im Verborgenen lag.
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Die Casa de la Misericòrdia wurde 1677 als Kloster errichtet. Heute ist es ein Kulturzentrum und beherbergt die öffentliche Bibliothek, die im Sommer in den Garten zieht, wo man unter den alten Bäumen im Schatten schmökern kann. Die Räume werden für wechselnde Ausstellungen genutzt, meistens um mallorquinischen Künstlern einen Raum zu geben. Seit 2023 ist das Gewölbe der ehemaligen Zisterne begehbar.
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Der Aljibe de la Misericòrdia in Palma
Es gibt wenige Reste der arabischen Herrschaft auf Mallorca, aber zumindest des Wort Aljibe hat es bis in die Gegenwart geschafft. Die Araber waren die ersten, die Wasser – schon immer ein rares Gut auf der Insel – bis zur Perfektion zu nutzen wussten.
Sie bauten Kanäle, um das Wasser aus den Bergen zu den Feldern zu leiten, Zisternen, um es zu speichern und unterirdische Wassergewölbe, aljibes, um das Regenwasser auch in stark besiedelten Gebieten sammeln zu können.
Die Wassergewölbe wurden gebaut, um Regenwasser für Trockenperioden zu speichern. Wenn man sich die Säulen im Aljibe de la Misericòrdia genau ansieht, kann man davon ausgehen, dass ehemals der gesamte Raum unter Wasser stand.
Dieses erst vor 20 Jahren entdeckte Wasserbecken stammt nicht aus der arabischen Zeit, orientiert sich aber stark an den Bauweisen der damaligen Epoche. Lange wusste niemand von diesem architektonischen Highlight inmitten der Stadt. Und selbst heute, nach der aufwendigen Renovierung und Öffnung für die Öffentlichkeit, wissen nur wenige von diesem besonderen Ort.
Der Keller umfasst eine Fläche von 256 Quadratmetern und beeindruckt mit wunderschönen Bögen und Gewölben. In Kombination mit dem Wasser, sphärischen Klängen, der Lichtinstallation und den Spiegelungen auf dem Wasser entsteht eine einzigartige Atmosphäre, die einen faszinierenden Einblick in die Geschichte der Stadt bietet.
Was du für den Besuch des Gewölbes wissen musst
Der Eingang zur ehemaligen Zisterne befindet sich rechts vom Garten im hinteren Teil der Ausstellungsräume. Diese sind über die oben bereits erwähnte Rampe zu erreichen. Momentan sind in den Räumen zeitgenössische Fotografien ausgestellt.
Um zum Gewölbe zu gelangen, gehst du die Ausstellung bis nach hinten durch. Dort siehst du den Eingang zum Kellerraum, in dem auch heute noch Wasser steht. Aber keine Angst, du bekommst keine nassen Füße. Ein hölzerner Steg führt dich einmal durch den Raum über das Wasser.
Centre Cultural La Misericòrdia
Der Eintritt ist kostenlos.
Geöffnet täglich 10 bis 14 Uhr und 16 bis 20 Uhr,
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