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Orient auf Mallorca: Das Bilderbuchdorf

Orient auf Mallorca ist unter den Bergdörfern der Insel, die alle architektonisch und kulturell hervorstechen, noch besonderer. Der Ort ist so klein, dass er kaum als solcher wahrgenommen wird. Es gibt keine Sehenswürdigkeiten, jedoch eine Menge an Obstgärten und eine sehr reizvolle Landstraße. Nur eine Handvoll Menschen lebt ganzjährig hier. Der Rest sind Besucher, die das Dörfchen, die Wasserfälle und die Berge aufsuchen.

Orient auf Mallorca

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Auch wenn es nur schwer zu glauben ist: Auf Mallorca gibt es noch Orte, an denen auch in der Hauptsaison Ruhe herrscht. Dörfer, weit ab der Hektik der Küstengebiete, inmitten von natürlicher Schönheit und Spalieren von Apfelbäumen. Orient ist so ein Ort. Eine kleine Ansammlung von Häusern, ehemals Bauernhöfe, die im wasserreichen Tal von Orient zu Wohlstand und Blüte gelangten. Der Ort steht unter Denkmalschutz. In einigen der alten Besitztümer sind Hotels und Restaurants entstanden.

Orient auf Mallorca: Die Geschichte des Bergdorfes

Durch den Wasserreichtum des Tals von Orient entstanden in der Ebene insgesamt viel Bauerngüter, aus denen sich im Laufe des 14. und 15. Jahrhunderts der Ort entwickelte.

Bereits im 13. Jahrhundert wurde auf dem kleinen Hügel im Ortskern ein Oratorium errichtet, auf dessen Überresten im 18. Jahrhundert die Pfarrkirche Sant Jordi entstand. Schon der Erzherzog Salvador von Österreich, Mallorcas erster Tourist, erwähnt die Kirche in seinem Monumentalwerk „Die Balearen“.

Orient auf Mallorca

In den engen Gassen und auf den Steintreppen ist der Geist der alten Zeit noch deutlich zu spüren. Durch das Wasser, welches das Tal durchquert, war die fruchtbare Ebene um den Ort eine der ertragreichsten der gesamten Insel. Die Gutshöfe dadurch sehr reich und prosperierend.

Was gibt es in Orient zu sehen?

Zum einen ist natürlich der Ort als Ganzes sehenswert. Als solches steht er als Kulturgut von besonderem Interesse auch seit 2008 unter Denkmalschutz. Der eigentliche Reiz Orients sind jedoch die natürlichen Attraktionen, die am besten bei einem gemütlichen Spaziergang durch Pinien, vorbei an hundertjährigen Olivenbäumen und durch verwinkelte Gassen erkundet werden.

Orient auf Mallorca

Zum andern sollte unbedingt der Pfarrkirche Sant Jordi ein Besuch abgestattet werden. Sie liegt auf 450 Metern über dem Meer und deutlich über den restlichen Häusern des Ortes. Sie wurde dem Schutzpatron des Ortes, dem Heiligen Georg, gewidmet und bietet einen guten Blick über die Dächer des Dorfes und das umliegende Land.

Von ethnologischem Interesse sind außerdem die alten Waschplätze, die am Ortsrand zu finden sind. Waschplätze waren wichtige Treffpunkte der Frauen des Ortes, an denen während der kräftezehrenden Wascharbeit der neuste Tratsch und Klatsch aus dem Ort ausgetauscht wurde.

Wandern in und um Orient

Die Landschaft um Orient herum ist geprägt von weiten Ebenen und hohen Bergen, was den Ort zu einem perfekten Startpunkt für längere und kürzere Wanderungen macht. Urlauber mit viel Wandererfahrung können den Puig d’Alaró und die Serra d’Alfàbia mit ihren 1.100 Metern in Angriff nehmen, sollten jedoch unbedingt eigenes Kartenmaterial dabei haben.

Orient auf Mallorca

Ebenfalls sehr gern gelaufen wird der Wildbach Coanegra, meist jedoch aus der entgegen gesetzten Richtung von Santa Maria del Camí aus. Die Strecke ist 16 Kilometer lang und auch nur für etwas erfahrenere Wanderer geeignet. Für Radfahrer gibt es gute Routen über wenig befahrene Landstraßen und mit durchaus anspruchsvollen Steigungen zu weiteren schönen Dörfern in der Nähe.

Obwohl die Startpunkte der Wanderungen sehr deutlich mit Wegweisern gekennzeichnet sind, ist die Wegmarkierung äußerst rudimentär. Falls ihr längere Touren plant, solltet ihr unbedingt eine Wanderkarte oder Wanderapp dabei haben. Es passiert sehr leicht, sich hier zu verlaufen. Alternative Routen führen nach Alaró oder zum Stausee Cuber.

Die Wasserfälle im Tal von Orient

Hauptartikel: Die Wasserfälle Salt des Freu

Speziell unter Familien ist der überschaubare Ausflug von Orient zu den Wasserfällen Salt des Freu eine beliebte Aktivität. Abseits des Tales übt Wasser eine große Faszination aus, da es auf der gesamten Insel ein rares Gut ist. Und noch mehr, wenn es durch grünes Weideland und urige Steineichenwälder fließt.

Mallorca Wasserfall Salt des Freu

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, von Orient aus zum Wasserfall zu gelangen. Die leichte Variante führt im ersten Abschnitt an der Landstraße entlang. Diese wird nicht viel befahren, Eltern sollten trotz allem ihre Kinder in den Augen behalten.

Eine etwas anspruchsvollerer Tour geht über einen Bergpass mit entsprechender Steigung durch den Wald. Diese Wanderung ist etwas anstrengender, bietet jedoch die bessere Aussicht auf den Ort Orient und das darum liegende Tal.

Restaurants in Orient

Orient ist der perfekte Ort, um typische mallorquinische Gerichte und Suppen auszuprobieren. Eine kleine Auswahl gefällig? Es lohnt sich der Hummereintopf, butifarrons, trampó und cocas. Wer es weniger deftig und eher süß mag, kann Emsaïmadas probieren.

Wo? Direkt am Ortseingang befindet sich das Restaurant Orient, in dem typisches mallorquinisches Essen angeboten wird. Zu den Spezialitäten zählen Spanferkel (lechona) beziehungsweise deren mallorquinische Variante porcella.

Orient auf Mallorca

Das familienbetriebene Restaurante Mandala liegt etwas versteckt im Ortsinneren und bezaubert mit hochklassischer internationaler Küche

Außerhalb des Ortes in Richtung Alaró befindet sich das Restaurant des Hotels L’Hermitage. Hier wird mallorquinische Hausmannskost serviert. Ehemals war das Restaurant eine Ölmühle. Die aus Holz gefertigte Ölmühle kann in dem über 600 Jahre alten Gebäude besichtigt werden.

Kurz & Knapp

Parken: Im Außenbereich des Ortes gibt es Parkmöglichkeiten an der Straße

Bus: Die TIB Linie 331 fährt von Consell über Alaró nach Orient

Einkehr: Restaurant Orient, Restaurante Mandala, Restaurant des Hotels L’Hermitage

In der Nähe: Wasserfälle Salt des Freu, Burgruine Alaró, Gärten von Alfabia

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Ich bin Damaris

Mein Name ist Damaris, zweifache Mutter und lebe seit 2005 auf Mallorca. Ursprünglich wollte ich nie auf die Insel. Mehr lesen

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