Bei einem Besuch durch die Altstadt von Palma de Mallorca, kommen die meisten Besucher automatisch am Caixa Forum vorbei. Das Kulturzentrum befindet sich mit einer festen und verschiedenen wechselnden Ausstellungen im ehemaligen Grand Hotel, einem der wichtigsten Gebäude aus der Zeit des katalanischen Jugendstils, dem Modernisme.
Transparenzhinweis: Einige Links in diesem Beitrag führen zu externen Buchungsmöglichkeiten. Bei einem Kauf erhalte ich eine kleine Provision, ohne dass sich der Preis für dich ändert.
Die Fundació La Caixa gibt es auch in Barcelona. Dabei handelt es sich um die Stiftung einer der wichtigsten katalanischen Banken. Im ehemaligen Grand Hotel auf Mallorca hat sie einen Zweitsitz gefunden. Die ehemaligen Säle werden als Tagungsräume genutzt und zum Teil auch der Außenwelt geöffnet. Die Dauerausstellung spricht Urlauber eventuell nicht unbedingt an, hat allerdings eine sehr interaktive Einheit für Kinder. Und die temporären Ausstellungen sind in der Regel immer familientauglich. Erfahre hier mehr zur Geschichte des Gebäudes selbst und den Ausstellungen.
Noch mehr Mallorca-Tipps: In unserem Buch.
Das Grand Hotel Palma: Als der Luxus in Mallorca Einzug hielt
Das Gran Hotel de Palma, das 1903 eröffnet wurde, gilt als Pionier des Luxus auf Mallorca und als Meilenstein des Modernismus. Es wurde von dem renommierten Architekten Lluís Domènech i Montaner entworfen, der auch für ikonische Bauwerke wie den Palau de la Música und das Hospital de Sant Pau in Barcelona bekannt ist. Das Hotel brachte eine neue Ära des Tourismus nach Palma, wo zuvor nur einfache Gasthäuser existierten, die hauptsächlich für die ländliche Bevölkerung der Insel ausgelegt waren.
Mit seiner aufwendigen Fassade, die Skulpturen und Keramikelemente enthielt, stellte das Gran Hotel neue Maßstäbe in puncto Luxus und Komfort. Das Hotel bot luxuriöse Annehmlichkeiten, die es bis zur Eröffnung des Hotels Ritz in Madrid an die Spitze der spanischen Hotellerie setzten. Es war nicht nur ein Zufluchtsort für wohlhabende Touristen, sondern auch ein Treffpunkt für Künstler und Intellektuelle der damaligen Zeit.
In seiner Blütezeit bot das Gran Hotel zahlreiche fortschrittliche Annehmlichkeiten: ein eigenes Elektrizitätswerk, das 450 Glühbirnen und 10 Lichtbögen speiste, Heizungssysteme aus einer lokalen Fabrik, einen Aufzug und fließendes Wasser. Es gab verschiedene Zimmerkategorien, deren Preise zwischen 2,50 und 15 Peseten pro Nacht lagen, abhängig von Größe und Ausstattung. Besonders exklusiv war eine luxuriöse Suite mit eigenem Speisesaal.
Während des Spanischen Bürgerkriegs wurde das Hotel als Residenz für italienische Piloten und Offiziere genutzt. 1941 wurde es geschlossen und im Folgejahr vom Staat übernommen. 1993 wurde das Gebäude von der Fundación La Caixa erworben und als CaixaForum Palma in ein Kulturzentrum umgewandelt. Es dient heute als Ort für Ausstellungen, Konzerte und Konferenzen.
Dauerausstellung im Caixa Forum: Sag es mit Blumen
Die Dauerausstellung der Werke von Hermen Anglada-Camarasa im CaixaForum Palma widmet sich insbesondere der Faszination des Künstlers für Blumen. Diese Leidenschaft entwickelte er in den 1930er Jahren, als er begann, sich neben der Malerei auch intensiv der Gartenarbeit zu widmen. Auf seiner Finca El Pinaret in Pollença legte er einen großen Garten mit einheimischen und exotischen Pflanzen an. Die Blumen fanden dann Eingang in seine Kunst und wurden zu einem zentralen Thema in vielen seiner Gemälde. Neben den künstlerischen Aspekten wird auch der botanische Blick auf die Blumen thematisiert.
Das kommt dir Spanisch vor? Über die QR-Codes gibt es die Erklärungen zu den Ausstellungen auch auf Englisch. Oder du nutzt einen Online-Bild-Übersetzer. (Tipp einer Leserin!)
Ein besonderes Highlight ist der interaktive Bereich Dímelo con flores (Sag es mit Blumen), der speziell für Familien und Kinder ab 5 Jahren konzipiert ist. Aber auch Eltern dürfen mitmachen. In einer Ecke im ersten Stock befinden sich Lichttische, auf denen die Blumen aus Angalda Camarasas Gemälden nachgemalt werden können. Die fertigen Werke können eingescannt werden und erscheinen dann auf verschiedenen Bildschirmen als Teil der Ausstellung. Eine wunderbare, spielerische Möglichkeit, sich mit dem Werk des Künstlers auseinanderzusetzen.
Anglada Camarasa war ein katalanischer Maler des Postimpressionismus und Jugendstils. Die Stiftung La Caixa besitzt eine umfangreiche Sammlung von 328 seiner Werke sowie 194 persönliche Gegenstände des Künstlers, der Mallorca zu seiner Wahlheimat machte. Aus diesem Bestand werden regelmäßig wechselnde Ausstellungen zusammengestellt, um verschiedene Facetten seines Schaffens zu präsentieren.
Temporäre Ausstellungen
Entdecker: Das Aussterben der Dinosaurier (3. bis 8. Dezember 2024)
Explora: La extinción de los dinosaurios ist eine Ausstellung mit echten Fossilien, Gesteinen, Meteoriten, Mikrotektiten, Nachbildungen und Modellen. Besucher können eine einzigartige Sammlung von Beweisen für den Meteoriteneinschlag entdecken, der das Aussterben der Dinosaurier verursachte. Zusammen mit einem Wissenschaftskommunikator wird erklärt, wie Fossilien untersucht werden, wie der Meteoriteneinschlag ablief und wie sich das Leben nach dieser Katastrophe entwickelte.
Die Aktivität ist für alle Altersgruppen geeignet, wird jedoch besonders für Kinder ab 7 Jahren empfohlen. Die Veranstaltungen finden täglich zu mehreren Uhrzeiten statt, und Kinder müssen von einem Erwachsenen begleitet werden. Der Zugang erfolgt nach Zeitfenstern, der Eintritt ist kostenlos, jedoch nur mit vorheriger Reservierung möglich. Tickets sind 15 Tage vor Beginn der Veranstaltung erhältlich.
Mamut: Gigantes de la Edat de Hielo (4. Juli – 20. Oktober 2024)
Die Ausstellung erforscht das Leben und das Aussterben der Mammuts, einer Gattung ausgestorbener Rüsseltiere, zu denen heute nur noch die Elefanten gehören. Vor etwa fünf Millionen Jahren erschienen die Mammuts auf der Erde, die letzte Art, der Wollmammut, verschwand vor etwa 4.000 Jahren.
Die Ausstellung zeigt unter anderem ein fast komplettes, fossiles Skelett und eine Skulptur. Außerdem wird in vielen Videoeinspielungen untersucht, ob das Aussterben der Tiere auf den Klimawandel oder menschliche Einflüsse zurückzuführen ist. Die Mammuts lebten einst in extremen Umgebungen und koexistierten mit den frühen Menschen.
Kurz & Knapp
Parken: Das CaixaForum liegt in dem Teil der Altstadt, der als ACIRE gilt; es ist nur Anwohnern erlaubt, hier mit dem Auto entlangzufahren. Günstigste Parkmöglichkeit ist in der Tiefgarage am Parc de la Mar. Von dort sind es circa 10 Minuten zu Fuß.
Bus: EMT Stadtlinien 4, 7, 20 und 35
Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag, inklusive Feiertage, 10 bis 20 Uhr
Eintritt: € 6, Kinder unter 16 Jahren kostenlos, Kunden der Caixa Bank kostenlos
Kinderwagen: ja, es gibt Aufzüge, das Gebäude ist barrierefrei
Einkehr: Restaurant im Gebäude
Wenn du schon einmal hier bist:
Wie wäre es mit einem Imbiss am Kiosk Alaska? Den findest du am Plaça del Mercat, direkt gegenüber des Caixa Forum. Er wurde 1936 als kleiner Eisstand eröffnet und entwickelte sich bald zu einem beliebten Schnellimbiss. In den 1960er Jahren wandelte sich der Kiosk zu einem amerikanisch inspirierten Diner mit Neon-Schildern und begann Hamburger und Hot Dogs zu servieren. Angeblich gibt es hier immer noch die besten Hotdogs der Stadt.
Falls es dir eher nach süß, als deftig ist, geht es wieder auf die andere Straßenseite. Dort findest du den Forn Fondo. Diese Bäckerei gibt es seit 1742. Die Fassade ist auch hier im Jugendstil gehalten. Die Ensaïmadas wurden in den frühen Jahren des Tourismus in die Hotels über der Insel ausgeliefert.
Und da wir bei Bäckereien sind: Ein Stück zurück Richtung Plaza Major findest du rechts vor den Treppen das Gebäude des ehemaligen Forn del Teatre. Das Gebäude ist – Überraschung – auch modernistisch gehalten. Witzig ist vor allem der Drache über dem Eingang. Im Inneren befindet sich der renommierte Bäcker Forn de la Soca. Hier lohnt es sich, die verschieden gefüllten Empanadas zu probieren.
Genug gegessen! Auf dem Weg zurück zum Passeig del Born kommst du am Can Balaguer vorbei. Das ist ein typisches herrschaftliches Stadthaus mit einem eindrucksvollen Innenhof. Das Gebäude kann kostenlos besichtigt werden.
Noch Lust auf weitere Geschichten und Insiderinfos? Bei unserer Schnitzeljagd durch Palma erzähle ich ganz viele Legenden der Stadt und führe zu bekannten und unbekannten Orten. Unter anderem auch ein Pralinengeschäft und die älteste Eisdiele Palmas. Interesse? Oben habe ich die Infos verlinkt.
Zum Weiterlesen
Warst du schon einmal hier? Teile anderen Lesern deine Erfahrung gerne in den Kommentaren weiter unten mit!
Lust auf mehr Mallorca-Tipps? Mit der Anmeldung zum Newsletter erhältst du fünf Tage lang je einen Geheimtipp der Insel direkt in deine Mailbox.