Die Badebucht Cala Murada ist ein kleiner, ruhiger Ort an der Südostküste von Mallorca. Er besteht vorrangig aus Villen und Ferienwohnungen, es gibt nur wenige Hotels. Das Angebot an Geschäften und Aktivitäten ist überschaubar. Durch die Nähe zu den größeren Touristenorten wie Calas de Mallorca wird es aber dennoch nicht langweilig. Vor allem, wenn man einen ruhigen Urlaubsort dem Trubel vorzieht.

Cala Murada wurde das erste Mal im 16. Jahrhundert erwähnt. Der Name bezieht sich auf die Steilküste oberhalb des Wildbachs Sa Plana. Der Ort selbst ist aber erst viel später im Laufe des stetig wachsenden Tourismus entstanden. Im Gegensatz zu vielen anderen ähnlichen Touristenorten ist die Landschaft jedoch größtenteils erhalten geblieben und musste nicht Hotelbettenburgen weichen. Gerahmt von Waldfläche, dem Meer und einem Wildbach ist Cala Murada ein Ort mit viel Idylle und Natürlichkeit. Und einem Mindestmaß an Komfort.

Unterkommen: Die besten Hotels und Ferienwohnungen.

Cala Murada: Wie alles begann

Obwohl der Ort näher an Felanitx liegt, gehört er administratorisch zu Manacor. Weite Teile der Küstenregion wurden bereits in der Bronzezeit besiedelt. Zunächst hauptsächlich in künstlichen Höhlen. Später entstanden ganze Siedlungen. In der Nähe des Strandes lässt die Cova de Cala Murada Rückschlüsse auf die gleiche Zeitepoche zu. Die künstlich geschaffene Höhle wurde als Grabstätte genutzt. Ein Gang führt zu einem größeren Raum, in dessen Wänden sich Einbuchtungen befinden.

Die gleiche Höhle wurde später auch von Piraten und Schmugglern in Beschlag genommen. Fischer nutzten sie als Rückzugsort bei schlechtem Wetter. Alles in allem bliebt eine Besiedlung des Gebietes aber bis in die 1950er Jahre aus, da die Nähe zum Meer zu große Gefahren bot. Erst mit dem Tourismus entstand in Cala Murada eine kleine Siedlung. Ganzjährig leben im Ort nicht mehr als 200 Menschen.

Strände in Cala Murada

Der Ort selbst hat nur einen eigenen Strand, der den gleichen Namen trägt. Der Strand Cala Murada ist 70 Meter breit und 110 Meter lang und besteht aus feinem, weißen Sand. Die östliche Seite wird von niedrigen Klippen gerahmt.

Dahinter liegt ein kleiner Brackwasserpool, in dem sich das Wasser aus dem Wildbach Torrent des Fangar sammelt. Die Stelle ist ein toller Ort, um Vögel zu beobachten. Im Winter mehr, als im Sommer.

Abstecher: Die Strände von Calas de Mallorca

Während er Saison hat direkt am Strand ein Restaurant geöffnet. Es gibt außerdem auch eine Bar. Rettungsschwimmer achten auf die Sicherheit. Zur Infrastruktur gehören weiterhin auch Duschen. Liegen und Sonnenschirme können gemietet werden.

Vom Strand der Cala Murada sind die Strände von Cala Domingos fußläufig zu erreichen. In etwa 20 Minuten gelangt ihr über einen Weg an den Klippen entlang zum Strand Cala Domingos Petit. Von dort sind es nur 200 Meter über die Felszunge bis zum größeren Strand Cala Domingos Gran. Wer dann immer noch Lust zum Laufen hat, gelangt in etwa 30 Minuten zur Cala Antena, einem kleineren, etwas abgelegeneren Strand, der das nördliche Ende der Cales de Mallorca markiert.

Aktivitäten & Bootsausflüge in Cala Murada

Abseits des Strandes sind die Freizeitaktivitäten in Cala Murada recht überschaubar. Für die typischen Urlaubsaktivitäten, wie Minigolf und Tennis, müsst ihr nach Cala Domingos ausweichen. Zum Golfen bietet sich das außerhalb gelegene Vall d’Or an. Der Golfplatz liegt etwas erhöht, mit Blicken auf Cala d’Or und Porto Colom.

Eine äußerst familienfreundliche Aktivität ist die Fahrt mit dem Glasbodenboot zu den abgelegenen Buchten und Stränden an der Ostküste, bis hinauf nach Porto Cristo. Das startet zwar nicht direkt in Cala Murada, sondern auch in Cala Domingos. Die Anlegestelle befindet sich gut sichtbar auf der Nordseite der größeren Bucht. Poster und Infotafeln führen euch. Die Tickets könnt ihr online hier reservieren.

Ausflüge ab Cala Murada

Für Ausflüge weiter weg als nur an die Nachbarstrände ist es fast immer notwendig, einen Mietwagen zu nehmen. Es gibt zwar einen Bus, aber diese Linie (TIB 416) fährt nur nach Manacor. Wenn ihr dort umsteigt, gelangt ihr allerdings in fast alle Teile der Insel. Das ist zwar etwas langwierig, aber durchaus möglich.

Interessante Ziele gibt es in der näheren Umgebung eine Menge. Es lohnt ein Stopp mit Spaziergang durch den Naturhafen von Portocolom. Danach kann ein Abstecher in die kleine Stadt Felanitx unternommen werden. Sonntags ist dort Markt.

Etwas ruhiger als beim quirligen Markttreiben ist es am Kloster Santuari de Sant Salvador. Ihr könnt mit dem Auto bis auf den Berg hochfahren, beziehungsweise eine kleine dorthin Wanderung genießen. Oder ihr entdeckt auf der anderen Seite der Hügelkette die Ruinen der Felsenburg Castell de Santueri. Beide Wanderungen findet ihr auch in unserem Buch.

Online Tickets: Drachenhöhle – Dinosaurierpark

Richtung Osten lohnt der Besuch von Portocristo. Zum einen gibt es dort die bekannte Drachenhöhle auf Mallorca, die Coves del Drach zu entdecken. Mit Bootstour über den größten unterirdischen See Europas inklusive. Für Kinder fast noch spannender ist der Dinosaurierpark Dinosaurland, in dem lebensgroße und bewegliche Dinosaurier anzutreffen sind.

Falls euch das Thema Urzeit interessiert, könnt ihr an der Zufahrtsstraße nach Cales de Mallorca, das prähistorische Dorf S’Hospitalet Vell besuchen. Die archäologische Ausgrabungsstätte kann jederzeit kostenfrei angeschaut werden. Das Gelände ist weitläufig und es gibt viele kindgerechte Erklärungen zum Leben der damaligen Menschen.

Einer der beliebtesten Naturstrände, die Cala Varques, befindet sich ganz in der Nähe von Cala Murada. Ist aber nicht wirklich leicht zu erreichen. In jedem Fall muss ein kleiner Fußmarsch zurückgelegt werden. Und die Parksituation an der kürzesten Strecke ist immer etwas angespannt.

Falls ihr gerne wandert, könnt ihr ab Cala Murada die nördlichen Naturstrände abwandern. Über die Cala Antena geht es zum kleinen Strand von Cala Bota, über das Felsplateau zur Cala Virgili und Cala Pilota, bis ihr schließlich die größere Cala Magraner erreicht. Die einfache Strecke beträgt etwas über sechs Kilometer und weist kaum Höhenmeter auf.

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