Der Strand Cala Torta und die umliegenden Buchten sind von bizarren Felsformationen und kristallklarem Wasser umgeben. Hier kannst du Baden, Schnorcheln und Wandern. Die Landschaft ist sehr naturbelassen. Bis auf einen einsamen Wachturm aus dem Mittelalter gibt es keine Bebauung. Trotz alledem ist die Cala Torta recht leicht zu erreichen.
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Es ist noch nicht lange her, dass auf dem unbebauten Küstenabschnitt hinter der Kleinstadt Artà Hotelanlagen errichtet werden sollten. Zufahrtswege, die heute unter anderem auch die Cala Torta mehr oder weniger unkompliziert erreichbar machen, wurden angelegt. Zum Bau der Ferienanlagen kam es dann zum Glück nicht. Unter anderem, weil das Gebiet von extremer Wasserknappheit gekennzeichnet ist. Und ohne ausreichende Grundwasserreserven war die Besiedlung dieses Gebietes nicht möglich. Dank dieses Umstandes blieb die Landschaft unberührt, die Naturstrände, Höhlen und Lebensräume endemischer Tierarten erhalten.
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Der Naturstrand Cala Torta
Lange Zeit galt der Naturstrand der Cala Torta als Geheimtipp. Ein Strand für Einheimische und wenige Touristen. Die Zeiten sind vorbei. Besonders an den Sommerwochenenden wird es etwas voller in der Bucht, die inmitten einer hügeligen Naturlandschaft liegt.
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Trotz allem ist es in der Cala Torta immer noch ruhiger als in den Ferienorten in der Nähe. Der breite Sandstrand reicht bis zu 150 Meter ins Land hinein und bietet Kindern sehr viel Platz zum Spielen. Da der Strand nicht gereinigt wird, bleiben Treibholz und andere Schätze aus dem Meer liegen und regen zum Bauen und Spielen an.
Der Einstieg ins Meer ist hingegen nicht ganz so kinderfreundlich. Es wird sehr schnell tief. Häufig sind auch tückische Strömungen zu beobachten, die selbst erfahrene Schwimmer in Not bringen. Obwohl im Sommer auch Rettungsschwimmer das Geschehen im Blick haben, sollten Kinder nicht aus dem Auge gelassen werden. Touristische Infrastrukturen gibt es keine.
Ein Grund für die Berühmtheit der Cala Torta war eine kleine Strandbar mit netter Terrasse zum Meer. Diese ist seit 2018 jedoch geschlossen. Im Sommer 2020 wurde zudem das Gebäude entfernt. Für die Verpflegung müsst ihr nun selbst sorgen.
Naturschutzgebiet Serra de Llevant
Im Parc Natural de la Península de Llevant gibt es eine große Vielfalt an Lebensräumen. Harsche Felsküsten, Höhlen, Wälder und Sturzbäche. Schildkröten wohnen hier, Zwergadler und Wanderfalken nisten im Park.
In Küstennähe wurden mehrere Wachtürme errichtet, von denen der Torre d’Albarca durchaus auch von der Cala Torta aus erreichbar ist. Ehemals war das Gebiet im Hinterland weitaus landwirtschaftlicher geprägt als es heute der Fall ist. Sehr weit verbreitet ist die Zwergpalme. Aus ihr wurde Ende des 19. Jahrhunderts ein Flechtwerk entwickelt, das auch heute noch typisch für die Region um Artà ist. Eine Ausstellung dazu ist in der Burg von Capdepera zu sehen.
Strände in der Nähe von Cala Torta
Die Cala Torta ist vielleicht die schönste der Naturbuchten des Naturparks, aber bei weitem nicht der einzige Strand, an dem sich ein Badestopp lohnt.
Cala Mesquida
Die Cala Mesquida liegt nördlich von Cala Ratjada und südlich von der Cala Torta. Die eindrucksvolle Dünenlandschaft, die sich hinter dem breiten Sandstrand ins Landesinnere zieht, steht unter Naturschutz. Im Sommer findet ihr hier einen Liegenverleih und weitere touristische Angebote.
Cala Mitjana
Die Cala Mitjana ist über die gleiche Anfahrtsstraße wie der Strand der Cala Torta zu erreichen. Und der letzte Wegabschnitt ist ebenso katastrophal. Die beiden Strände können auch untereinander über eine kleine Landzunge erreicht werden. Der Strand ist kleiner und schmäler, jedoch etwas kindersicherer als die Nachbarbucht.
Wie alle Naturstrände wird auch in der Cala Mitjana das angeschwemmte Seegras nicht weggeräumt. Es gehört zum Ökosystem, schützt vor der Erosion des Sandes und hält das Wasser klar und sauber. Und manchmal stinkt es leider auch ein wenig.
Cala des Matzoc
Diese eher unbekannte Bucht ist weder sandig noch leicht zu erreichen. Und gerade deswegen eigentlich unser Favorit hier in diesem Teil der Insel. Die Liegefläche ist von grobem Sand gekennzeichnet und um ins Wasser zu gelangen, müssen einige runde Steine überwunden werden.
Dafür ist es hier allerdings auch nie wirklich voll. Und im Schatten des kleinen Kiefernwäldchens könnt ihr recht bequem picknicken und entspannen.
Wandern rund um Cala Torta
Genauso beliebt wie als Badestrand ist die Cala Torta auch als Ziel oder Ausgangspunkt für Wanderungen. Besonders im Sommer solltet ihr allerdings vorsichtig sein. Es gibt an der Küste kaum Schattenplätze. Und im bewaldeten Gebiet landeinwärts wird es schnell sehr verwachsen.
Von Cala Mesquida nach Cala Torta
Eine recht klassische Tour führt von den Dünenlandschaften des Urlaubsortes entweder an der Küste entlang, oder durch ein Kiefernwäldchen zum Strand der Cala Torta. Als Rundtour ist diese Wanderung etwa 5 Kilometer lang. Mit Kindern solltet ihr mit einer Gehzeit zwischen 1,5 und 2 Stunden rechnen.
Beach Hopping: Cala Torta – Cala Mitjana – Cala Estreta
Die drei Buchten liegen relativ nah beieinander und können ohne Probleme an einem Tag besucht werden.
Die Strände sind untereinander ungefähr 500 Meter entfernt. Länger als 15 Minuten seit ihr nicht von einem Strand zum nächsten unterwegs.
Von Cala Torta zum Wehrturm Torre d’Aubarca
Diese Wanderung beschreiben wir im Detail in unserem Buch Naturzeit mit Kindern: Mallorca. Wir nennen sie dort: Drei Strände und ein Turm.
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Wir laufen von der Cala Torta aus an der Küste entlang in die Cala des Matzoc und besuchen in einem Abstecher den begehbaren Wehrturm Torre d’Aubarca. Auf diesem steht eine alte Kanone. Und vor der Küste liegt ein Fels, der wie ein Wal aussieht.
Video: Küstenwanderung Cala Torta
Anfahrt & Parken
Anfahrt: Cala Torta ist nur über Artà zu erreichen. Im Ringverkehr ist der Naturstrand an einer Tankstelle ausgeschildert. Die Straße ist kurvenreich, aber weitestgehend asphaltiert.
Parken: Nach einem Aussichtspunkt und einer Weggabelung sollte an der nächsten Kreuzung auf Höhe GPS N 39°44’49.9″, E 3°24’18.9″ geparkt werden. Sowohl Cala Torta als auch Cala Mitjana sind direkt mit dem Auto zu erreichen. Allerdings ist der letzte Wegabschnitt in sehr desolatem Zustand und selbst für Geländewagen schwer befahrbar. Von der Weggabelung führt ein Trampelpfad in circa 10 Minuten zum Strand.
Einkehr: Zwischen der Strandbar und der Gemeinde gab es bereits seit längerem Rechtsstreitigkeiten. Seit 2018 ist die Bar geschlossen, seit 2020 das Gebäude nicht mehr vorhanden.
Sicherheit: Im Sommer sind Rettungsschwimmer vor Ort.
Kinderwagen: ungeeignet
In der Nähe: Märchenmuseum ArtArtà. Urzeitsiedlung Ses Païsses. Höhlen von Artà.
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