Der Beitragstitel ist sehr weit hergeholt, ich gebe es ja zu. Agathe Christie war höchstwahrscheinlich nie an der Caló d’en Monjo. Und keine ihrer Romane spielt hier. Zumindest nicht in der Buchvorlage. Allerdings war die Bucht einer von mehreren Drehorten auf Mallorca, an denen der Thriller „Das Böse unter der Sonne“ (der eigentlich in Griechenland spielt) verfilmt wurde. Mit Peter Ustinov in einer der Hauptrollen.
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Eigentlich ist dieser Aufhänger aber überflüssig. Denn dieser kleine Naturstrand braucht keineswegs prominente Werbung. Und wenn die Informationstafeln am Rande des Strandes nicht wären, würde auch kaum einer erfahren, wer 1982 in dieser kleinen Bucht war und warum. Außer vielleicht wirklich Film-affine und -interessierte Urlauber. Für Mallorca-Urlauber ist die kleine Bucht der perfekte Ort, um abseits der viel besuchten Strände zu schwimmen, schnorcheln und zu entspannen.
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Calo d’en Monjo: Der kleine Naturstrand
Die Caló d’en Monjo ist eine hübsche, kleine Bucht, in der sowohl Stein- und Felsabschnitte, als auch kleine sandige Flächen zu finden sind. Sie befindet sich in der Nähe von Calvia im Westen Mallorcas. Stein und Kies überwiegen und es ist überaus ratsam, Schwimm- oder Tauchschuhe mitzunehmen, da die Kinder sonst wenig Spaß am Spielen im Wasser haben werden.
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Wenn man es (mit oder ohne Schuhe) ins Wasser geschafft hat, und die Schwimmbrille nicht vergessen hat, erschließt sich eine bunte Welt unter einem. Es gibt sehr viele Fische und rechter Hand eine Felshöhle, die man schwimmend und schnorchelnd entdecken kann.
Als Naturenklave im ruhigen Ortsteil von Cala Fornells ist die Caló d’en Monjo vor allem als FKK-Strand auf Mallorca bekannt. Aber es ist natürlich kein Zwang. Wir und auch viele andere Badegäste gehen bekleidet ins Wasser.
Obwohl dieser Teil Mallorcas sehr eng besiedelt ist, liegt die Bucht umgeben von sehr viel Natur in einem bewaldeten Gebiet an einem Meeresarm. Bei unserem letzten Besuch im Mai 2024 war von FKK kaum noch etwas zu sehen. Die wenigen, die es noch praktiziert haben, hatten sich hinter einen Felsvorsprung zurückgezogen.
Anfahrt zur Caló d’en Monjo
Erreichbar ist die Caló des Monjo über Peguera. Von dort ist Cala Fornells ausgeschildert. Am Ende des beliebten Badeortes befindet sich hinter einem Hotel ein Parkplatz. Von dort aus sind es circa zwei Kilometer zu Fuß. Der Weg zur Bucht, sowie andere Wanderwege, sind am Parkplatz ausgeschildert.
Wandern an der Caló d’en Monjo
Wir kamen das erste Mal eher unverhofft an die Caló d’en Monjo. Eigentlich wollten wir zum Piratenturm am Cap de Andritxol, nur wenig oberhalb des Strandes. Aber irgendwie haben wir uns verlaufen. Und letzten Endes war das auch ganz gut, denn womöglich wären wir sonst nie an den Strand gelangt.
Die Wanderung zum Cap Andritxol beginnt in Cala Fornells. Von dort aus führt ein leichter Weg durch die engen Straßen des Ortes und einen von Pinien gesäumten Parkplatz zum Ausgangspunkt der Wanderung. Der eigentliche Pfad startet hinter einem Schlagbaum, wo eine Wanderkarte steht. Durch das Folgen von Holzpfeilern, gelangt man über eine leichte Klettereinheit und eine sanfte Steigung zum Piratenturm. Der Turm, im 16. Jahrhundert erbaut, diente dem Schutz vor Piratenangriffen und ist Teil eines Systems von Wehranlagen rund um die Insel.
Bis 2006 waren einige der Grundstück am Cap Andritxol im Besitz von Claudia Schiffer. Sie ließ den Turm umfassend restaurieren, was vermutlich eine Bedingung für den Landkauf war. Allerdings führte die Restauration dazu, dass das Grundstück großflächig umzäunt wurde, um Schutz der Privatsphäre zu gewährleisten. Dies beeinflusste vorübergehend die Zugänglichkeit des Turms über die ursprünglichen Wanderwege. Wahrscheinlich aufgrund der Streitigkeiten wurde das Anwesen später wieder verkauft, und die Wege geöffnet, wobei Spuren dieser Episode in Form eines sich der Witterung beugenden Drahtzauns sichtbar sind.
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Ausflüge in der Nähe der Caló d’en Monjo
Als Strandalternative zur Caló d’en Monjo eignet sich auch die Cala Fornells. Der Hauptstrand ist als Platja de Cala Fornells bekannt, liegt unterhalb des ältesten Hotels des Ortes. Die Zufahrtsstraße verläuft direkt hinter dem Sandstreifen, doch Bäume und Pflanzen bieten einen natürlichen Sichtschutz, und die Straße endet in einer Sackgasse, was den Verkehr begrenzt. Der Strand besteht aus einer Mischung von Felsen und Sand, mit einer betonierten Sonnenterrasse weiter südlich.
Der teilweise felsige Untergrund im Wasser macht die Cala Fornells ideal zum Schnorcheln, und sie ist auch für Kinder geeignet. In den Sommermonaten kann es etwas belebter werden, hauptsächlich durch Hotelgäste. Es gibt jedoch keinen Strandservice, also keine Duschen, Sonnenschirme oder Liegen, und auch keine Rettungsschwimmer vor Ort. Die Verpflegung ist jedoch dank der vielen gastronomischen Betriebe am Strand gesichert.
Delfinliebhaber können in der Nähe von Cala Fornells an Delfinbeobachtungstouren ab Paguera teilnehmen. Die Touren starten früh am Morgen, wenn die Fischer aktiv sind und die Delfine sich gerne an den Fischkuttern aufhalten. Die dreistündigen Ausflüge bieten die Möglichkeit, Delfine in ihrem natürlichen Lebensraum zu sehen, obwohl eine hundertprozentige Garantie nicht gegeben werden kann.
Für diejenigen, die lieber ausschlafen und keine Delfine sehen möchten, ist eine Bootstour zu den Malgrats-Inseln ab Peguera eine Option. Diese Touren bieten im Sommer Badepausen in abgelegenen Buchten, und Schnorchelsets können an Bord ausgeliehen werden. Tickets für beide Arten von Bootsausflügen sind hier erhältlich.
Auf der anderen Seite der Andritxol-Halbinsel erwartet euch Camp de Mar mit seinem weitläufigen Sandstrand, der von einem charakteristischen Steg zu einer kleinen Insel führt. Dieser Strand bietet nicht nur einen malerischen Anblick, sondern auch hervorragende Serviceeinrichtungen und einen kleinen Spielplatz direkt am Strand, was ihn besonders familienfreundlich macht.
Wenn euch der Sinn nach Wasser und Abkühlung, aber nicht nach Strand steht, dann könnt ihr von der Caló d’En Monjo einen Abstecher zum Western Water Park unternehmen. Dieser Themenpark kombiniert eine einzigartige Wildwest-Atmosphäre mit abenteuerlichen Wasserattraktionen. Die Besucher erwartet eine Vielzahl von rasanten Rutschen, Pools und spritzigen Wasseraktivitäten, die sowohl für Familien als auch für Adrenalin-Junkies geeignet sind.
Neben den Wasserrutschen mit steilen Abfahrten und turbulenten Kurven, die für Nervenkitzel sorgen gibt es im Western Park auch entspannte Bereiche wie Lazy Rivers und gemütliche Pools, perfekt für diejenigen, die es ruhiger angehen lassen möchten. Die thematische Gestaltung des Parks mit Western-Elementen verleiht dem Erlebnis eine besondere Note.
Noch etwas weiter ins Landesinner lohnt das öffentliche Landgut Galatzo einen Ausflug. Dabei handelt es sich um ein ehemaliges herrschafltiches, ländliches Anwesen mit schönen Wanderwegen und Picknickmöglichkeiten. Der Ausflug dorthin lohnt besonders während der Mandelblüte auf Mallorca. Wenn ihr kein Auto zur Verfügung habt, könnt ihr einen kleinen Teil der Mandelplantagen auf dem Naturpfad, der von Peguera nach Es Capdellà führt, durchqueren.
Kurz & Knapp
Parkplatz: Ihr erreicht die Bucht am einfachsten aus Richtung Cala Fornells. Es bietet sich an, am Parkplatz neben dem gleichnamigen Hotel zu parken.
Kinderwagen: Vom Parkplatz ist es ungefähr ein Kilometer zu Fuß. Der Weg ist holprig, aber durchaus mit robusten Kinderwagen befahrbar. Falls ihr allerdings vorhabt, vor oder nach dem Strandbesuch einen der Wanderwege, zum Beispiel zum Piratenturm, einzuschlagen, lasst den Kinderwagen besser zu Hause.
Strandart: Kiesel.
Rettungsschwimmer: Nein.
WC: Nein.
Einkehr: Direkt am Strand keine. In Cala Fornells während der Saison.
In der Nähe: Cap Andritxol. Camp de Mar. Western Water Park.
Exkurs: Der Strand als Filmkulisse
„Das Böse unter der Sonne“ ist ein Kriminalroman von Agatha Christie, der 1941 veröffentlicht wurde. In diesem Roman ermittelt Hercule Poirot auf einer luxuriösen Insel, wo ein Mord geschehen ist. Die Handlung dreht sich um Eifersucht, Intrigen und persönliche Konflikte innerhalb einer Gruppe von Menschen.
Die Verfilmung von „Das Böse unter der Sonne“ erfolgte erstmals im Jahr 1982. Die Hauptrolle des Hercule Poirot wurde von Peter Ustinov gespielt. Der Film behält die Grundhandlung des Romans bei und fängt die Atmosphäre der isolierten Insel gut ein. Ustinov wird oft für seine Darstellung von Poirot gelobt, obwohl David Suchet vielleicht die bekannteste Interpretation der Rolle ist.
Neben der Bucht Caló d’en Monjo waren auch noch zahlreiche andere bekannte und weniger bekannte Plätze auf der Insel Drehorte im Film. Im Vorspann wird eine kleine Insel gezeigt, die angeblich der Schauplatz des Kriminalfalles ist. Dabei handelt es sich um die sogenannte Dracheninsel Sa Dragonera, die westlich vor Mallorca liegt.
Der Strand Platja de Formentor diente als Kulisse für die französische Südküste, in der Szenen von Sor Horaces Yacht zu sehen sind. Unsere Caló d’en Monjo wurde zu Daphnes Bucht. Die schwer zu erreichende Cala en Feliu auf der Halbinsel am Cap de Formentor wurde als Gull Cove genutzt. Die im Film genannte Ladder Bay befindet sich ganz in der Nähe von unserem Strand hier. Dabei handelt es sich um die Cala Blanca. Für die Filmaufnahmen wurde extra Sand aufgeschüttet.
Die Außenaufnahmen von Daphnes Hotel zeigen Bilder von dem herrschaftlichen Landgut Raixa, nur wenig außerhalb von Palma. Und auch die Cala Deià ist zu sehen, wenn Poirot sich auf den Weg zur abgelegenen Insel macht.
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