Die Costa de los Pinos – oder Costa dels Pins auf Mallorquin – ist ein ruhiger, malerischer Urlaubsort an der Ostküste Mallorcas. Obwohl er in unmittelbarer Nähe zu größeren Touristenmetropolen liegt, ist der kleine von Pinien und Bergen umrahmte Ferienort ein Idyll für alle, die an der Küste Erholung und Entspannung suchen.
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Costa dels Pins ist eine Urbanisation mit luxuriösen Villen und üppiger Vegetation. Hauptsächlich Pinos sind hier zu finden, wie die Mittelmeerkiefern auf Mallorca genannt werden. Durch Zersiedelung gibt es mittlerweile nicht mehr so viele von den Bäumen. Aber immer noch genügend, um am Strand im natürlichen Schatten der Bäume zu liegen. An manchen Stellen reichen die Pinien bis ins Meer hinein. Es gibt einen kleinen Hafen für Sportboote und viele kleine Buchten und Meeresarme, über die das Wasser erreicht werden kann. Ich erzähle euch in diesem Beitrag, welche versteckten, malerische Orte wir gefunden haben und was sich für euren Urlaub an der Costa de los Pinos lohnt.
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Überblick & Lage
Obwohl das heutige, an einem Berghang liegende Siedlungsgebiet von Costa de los Pinos erst in den 1960er Jahren errichtet wurde, geht die Besiedlung der Region weit in die Bronzezeit zurück. Trotz reger touristischer Aktivität gibt es nur ein größeres, denkmalgeschütztes Hotel.
Die meisten luxuriösen Anwesen werden als Sommerwohnsitz von Einheimischen und Ausländern genutzt. Unter ihnen auch viele Künstler. Im Hinterland erhebt sich ein Berg, der die Zone vor Nordwind schützt und eine natürliche Grenze zum Nachbarort Canyamel und dem Gemeindegebiet von Capdepera zieht.
Der Ort verfügt über einen kleinen Supermarkt, einige Boutiquen, zahlreiche Restaurants und einen Golfplatz. Das Einkaufszentrum ist fußläufig zu erreichen. Touristen steht neben dem öffentlichen Bus auch ein Mini-Zug zur Verfügung.
Unterkünfte & Hotels an der Costa de los Pinos
Hotel Hipotels Eurotel Punta Rotja
Direkte Strandlage
Zustellbetten (auf Anfrage), Babybett
Wellness: Sauna, Spa- und Wellnesscenter Kinderpool / Kinderbereich
Unterhaltung, Baby- / Kinderbetreuung
Kinderhochstühle, Hotelarzt
Ferienhäuser in Costa de los Pinos
Viele der zahlreichen Villen in erster oder zweiter Meerlage in Costa de los Pinos sind als Ferienhäuser zu mieten. Das Angebot reicht von kleineren Häusern für Familien bis zu großen Anwesen für 10 oder mehr Personen. Alle Grundstücke verfügen über einen Pool und hochwertige Ausstattung. Um einen Überblick zu bekommen, könnt ihr euch durch die Angebote von TuiVillas.com oder BestFewo.de klicken.
Mit dem Wohnmobil
Zum Hauptartikel: Campen und Zelten auf Mallorca
Campen ist auf Mallorca etwas schwieriger als anderswo, weil es kaum Campingplätze mit Entsorgungsstationen gibt. In der Nähe des Strandes von Costa de los Pinos gibt es einen der wenigen Entsorgungsplätze der Insel. Auf dem kleinen Platz haben circa 16 Wohnmobile Platz. Hier findet ihr ihn.
Seit 2020 ist die Wasserversorgung geschlossen. Wohnmobile können weder geleert noch gefüllt werden. Es ist momentan noch unklar, ob dies eine vorübergehende Situation ist, die mit Ende der Pandemie wieder vorbei ist.
Viele Strände in Costa de los Pinos
An der Küste rund um Costa de los Pinos gibt es zahlreiche Möglichkeiten zum Baden und Sonnen. Der bekannteste und größte Strand ist der Platja sa Marjal. Aber auch für jene unter euch, die ruhigere Ecken oder Spots zum Tauchen und Schnorcheln suchen, werden fündig werden.
Platja d’es Port Vella
Am westlichen Ende der Bucht liegt zwischen Cala Millor und Costa de los Pinos der kleine Naturstrand Platja d’es Port Vella, ehemals ein Hafen. Der Untergrund hier ist grob sandig und von Felsen durchsetzt. Im Vergleich zum angrenzenden Strandabschnitt ist es ziemlich ruhig. Hauptsächlich Einheimische finden sich hier im Sommer ein, die keinen Anspruch auf touristische Serviceangebote legen.
Der Uferbereich des Strandes ist gut bewachsen. Ihr findet leicht ein schattiges Plätzchen unter den Pinien. Alle, die etwas mehr Komfort brauchen, nutzen im Sommer an diesem Strandabschnitt den Liegen- und Sonnenschirmverleih. Um das leibliche Wohl kümmern sich verschiedene Restaurants in Strandnähe.
Platja de sa Marjal
Sa Marjal kann als Hauptstrand von Costa de los Pinos betrachtet werden. Er begrenzt die Urbanisation im Südwesten. Auf der Landseite ist dieser Abschnitt sehr familienfreundlich. Der Strand ist weitläufig und bietet viel Platz zum Spielen und Toben. Auch hier sind vereinzelt halbschattige Plätze unter den Bäumen zu finden. Darüber hinaus gibt es einen Liegen- und Sonnenschirmverleih. Im Sommer haben Rettungsschwimmer die Sicherheit der Badegäste im Blick. Und direkt am Strand findet ihr die renommierte Bar Playa.
Etwas unpraktisch fanden wir, dass weite Teile im Meer von großen Felsen dominiert werden. Nur der kleine, mit Bojen abgesteckte Bereich ist frei davon. Außerhalb ist es teilweise sehr schwierig sich im Wasser fortzubewegen, weil man sich ständig entweder laufend mit den Füßen oder schwimmend mit dem Bauch an den Steinen stößt. Davon abgesehen sind die Steine auch sehr rutschig. Mit kleineren Kindern also auf jeden Fall den ausgewiesenen Bereich im Meer nutzen.
Platja es Ribell
Dieser Strandabschnitt ist auf den ersten Blick nicht unbedingt als eigenständiger Strand erkennbar, da er nahtlos in den Strand sa Marjall übergeht. Voneinander getrennt werden die beiden Strandabschnitte durch den Sturzbach Torrent de Son Jordi, der in den trockenen Jahreszeiten im Mündungsbereich nur durch eine kleine Brücke erkennbar ist.
Es Ribell wird nicht separat bewirtschaftet. Es gibt weder Liegen noch Sonnenschirme und auch keine Verpflegungsmöglichkeiten. Allerdings ist die Bar Playa in nur wenigen Minuten erreichbar. Die Liegefläche ist etwas schmäler und die Verkehrsstraße verläuft unmittelbar hinter dem Strand, nur von wenigen Bäumen und Büschen begrenzt. Kleinere Kinder sollten hier gut im Auge behalten werden.
Platja es Rajolí
Wir wollten eigentlich von Es Ribell weiter zu Es Rajolí an der Küste entlang laufen. Das geht leider nicht, da einige der Villen den Durchgang verbaut haben. Die kleine Bucht ist von der Hauptstraße aus über eine Treppe zu erreichen und sehr gut ausgeschildert. Weiter unten markieren wir den genauen Punkt auf der Karte.
Service und Komfort gibt es am Es Rajolí keinen. Als typischer Naturstrand kann es sein, dass die Liegefläche mit Seegras bedeckt ist. Die Einheimischen stören sich daran nicht. Im westlichen Bereich gibt es einen kleinen Felsen, auf den Jugendliche klettern und sich zum Teil todesmutig ins Wasser fallen lassen. Alle anderen entspannen auf dem etwas gröberen Sand.
Schorchelspot in Costa de los Pinos
Auf unserer Erkundungstour vom Strand es Ribell zum Platja es Rajolí wollten wir eigentlich die Küste ablaufen. Doch irgendwann ging es nicht mehr weiter. Unterhalb der Villen erreichten wir einen kleinen Anlegesteg, an dem es dann nur noch im Wasser weiterging. Wir sind von dieser Stelle dann bis zum Strand es Rajolí geschwommen. Auf dem Weg dorthin passierten wir eine Minisandbucht, die nur vom dazugehörenden Anwesen erreicht werden konnte und weitere private Anlegestellen.
Die Pinien reichen bis ins Meer hinein. Schatten- und Sonnenplätze wechseln sich ab. Der Meeresgrund ist felsig und das Wasser kristallklar. Durch die Lage ist das Wasser zudem sehr ruhig, es gibt kaum Wellengang. Hinzu kommt, dass sich kaum ein Mensch bis an diese Stellen traut. Für uns war es der perfekte Platz zum Schnorcheln und Schwimmen. Wenn wir wieder nach Costa de los Pinos kommen, dann nur hier her.
Aktivitäten & Sehenswürdigkeiten in Costa de los Pinos
Das Freizeitprogramm in Costa de los Pinos ist sehr überschaubar. Doch es ist auch nicht notwendig, dass ihr die ganze Zeit nur am Strand und Pool verbringt. Im Folgenden stellen wir einige Alternativen vor.
Aussichtspunkt Cap d’es Pinar
Am östlichsten Punkt der Siedlung Costa de los Pinos trennt das Cap des Pinar die Gemeinden Son Servera und Capdepera. Von der Felszunge habt ihr den besten Blick auf die Buchten von Cala Millor und Canyamel. Etwas weiter im Landesinneren verbindet ein Wanderweg Costa de los Pinos mit Canyamel. Am äußersten Punkt erreicht ihr den Aussichtspunkt Mirador des Cap d’es Pinar. Er wurde 2017 restauriert und erfreut sich bei Einheimischen und Urlaubern großer Beliebtheit.
Tipp: Nehmt euch ein Picknick mit und genießt die traumhafte Aussicht in den Morgen- oder Abendstunden.
Mit dem Mini Tren nach Cala Millor
Im Sommer verkehrt ein kleiner, touristischer Zug zwischen Cala Millor, Costa de los Pinos und Cala Bona. Der Zug fährt täglich in regelmäßigen Abständen zwischen 10 und 20 Uhr. Genaue Abfahrtzeiten könnt ihr an den Fahrplänen an den Haltestellen entnehmen, die an den roten Säulen zu erkennen sind.
Ein einfaches Fahrtticket kostet € 4,50. Kinder bezahlen € 2,50. Weitere Informationen findet ihr auch auf minitrenet.com.
Archäologischer Ausgrabungsstätte Mestre Ramon
An der Landstraße, die Son Servera mit Costa de los Pinos verbindet, liegt nur wenige hundert Meter vor der Küste ein kleiner, mit Steinen übersäter Hügel. Auf den ersten Blick leicht zu übersehen und wenig spektakulär. Nur ein einzelnes Schild weist darauf hin, dass es sich hierbei um eine Urzeitsiedlung handelt.
Die Anlage wurde Schätzungen zufolge zwischen 100 und 550 vor Christus errichtet und könnte eine Grabstätte gewesen sein. Menschliche Überreste wurden jedoch nicht gefunden. Dafür aber viele Tierknochen, was auch darauf hinweisen könnte, dass an dieser Stelle Opferriten stattfanden. Auch denkbar ist, dass der Platz als Wachposten über die Meeresbuchten und das Hinterland diente. Hier findet ihr die Ausgrabungsstätte auf der Karte.
Golfclub Son Servera
Ein Grund dafür, dass das Siedlungsgebiet von Costa de los Pinos nicht weiter wächst, ist der Golfplatz, der es nach Norden hin begrenzt. Unter Golfern hat er einen sehr guten Ruf. Er ist landschaftlich toll gelegen, zwischen Meer, Hügellandschaft und Pinienwald. Für Anfänger jedoch nicht unbedingt geeignet. Besonders die ersten neun Loch sind sehr anspruchsvoll.
Auf der Karte
golfsonservera.com
Ausflüge in der Nähe von Costa de los Pinos
Wenn ihr euch etwas größere Ausflüge zutraut, werdet ihr in und um Canyamel und Cala Millor fündig. Wir haben an beiden Stellen bereits einiges ausprobiert und empfehlen euch folgende Aktivitäten:
Mit dem Glasbodenboot ab Cala Millor die Küste entdecken
Bei dieser etwas anderen Sightseeing-Tour entdeckt ihr sowohl die Unterwasserwelt Mallorcas, als auch versteckte Höhlen, Buchten und Strände.
Der Ausflug dauert circa 2 bis 3 Stunden und ist bereits für ganz kleine Kinder geeignet. Ab Cala Millor wird Porto Cristo, Cala Morlanda und die Halbinsel Punta n’Amer angefahren. Tickets könnt ihr bequem hier online buchen.
Burg & Halbinsel Punta n’Amer
Zum Hauptartikel: Die Burg Castell Punta n’Amer
Zwischen Sa Coma und Cala Millor streckt sich eine Halbinsel ins Meer, die anders als die beiden Küstenabschnitte fast unbebaut ist. Das unter Naturschutz stehende Areal eignet sich bestens für Spaziergänge und Radausflüge. Sogar Reitausflüge und Segway-Touren sind denkbar. Ihr erreicht die Halbinsel unter anderem mit dem Mini-Zug.
Zentraler Punkt ist die gleichnamige Burg Castell de Punta n’Amer – ein Wehrturm aus der Zeit, in der nordafrikanische Piraten die Küste unsicher machten. Die Burg ist tagsüber geöffnet und kann kostenfrei besichtigt werden. Im Inneren ist eine kleine Ausstellung zu finden. Auf dem Dach stehen alte Kanonen und ihr könnt einen Panoramablick genießen.
Son Severa: Grüner Radweg & Markt
Zum Hauptartikel: Radfahren zwischen Artà und Manacor
Nur unweit von Costa de los Pinos entfernt findet ihr die Gemeinde von Son Servera, ein sehr mallorquinisches und ruhiges Dorf. Lebhaft wird es hier hauptsächlich am Freitag, wenn der Wochenmarkt stattfindet. Neben dem Markt ist außerdem die Esglesia Nova sehenswert. Diese Kirche wurde von einem Schüler Antonio Gaudis entworfen und ebenso wie dessen Hauptwerk in Barcelona nie fertiggestellt.
Durch Son Servera führt außerdem die Vía Verde, Mallorcas einziger Greenway. Vom alten Bahnhofsgebäude geht es in beide Richtungen zu Fuß oder mit dem Rad durch Mandelplantagen und alte Zugtunnel.
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Canyamel & Umgebung
Zum Hauptartikel: Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten in Canyamel
Canyamel hat als Urlaubsort so einiges zu bieten. Erreichbar ist der Nachbarort von Costa de los Pinos über einen Wanderweg. Falls ihr mehr als nur den Strand sehen wollt, lohnt sich allerdings auch die Anfahrt mit Auto oder Bus. Ihr könnt so zum Beispiel besser den mittelalterlichen Wehrturm Torre de Canyamel am Ortseingang erkunden.
Oder die Schmugglerhöhle direkt am Meer. Auch ein Ausflug zu den imposanten Höhlen von Artà, die oberhalb der Bucht liegen, ist denkbar. Oder eine mittelschwere Wanderung hinauf zum Piratenturm auf dem Cap Vermell.
Alle Empfehlungen findet ihr übersichtlich auf der Beitragsseite zu Canyamel und auch in unserem Buch Naturzeit mit Kindern: Mallorca, in dem wir die Tour zur Schmugglerhöhle und zum Torre de Cap Vermell detailliert erklären.
Kurz & Knapp
Parken: Direkt am Strand auf Höhe der Bar Playa.
Bus: Die TIB Linie 424 fährt von Cala Ratjada über Capdepera und Canyamal nach Costa de los Pinos. Von dort geht es weiter über Cala Bona, Cala Millor, Sa Coma und S’Illot bis nach Portocristo und den Drachenhöhlen.
Kinderwagen: Am Strand und auf den engen Gehwegen eher hinderlich als hilfreich.
Mini-Zug: Im Sommer täglich zwischen 10 und 20 Uhr. Einfache Fahrt € 4,50, Kinder € 2,50.
Einkehr: Bar Playa – frischer Fisch und Wein direkt am Meer
In der Nähe: Castell Punta n’Amer, Grüner Weg, Höhlen von Artà, Canyamel.
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