Wir mögen keine Waffen und Krieg finden wir auch blöd. Dennoch haben wir das Militärmuseum in Palma besucht. Denn das Museo Histórico Militar de Sant Carlos so viel mehr ist, als nur eine Ausstellungsstätte für Waffen. Die Sammlung ist in einem relativ unbekannten historischen Gebäude Palmas untergebracht, von dem aus ihr die besten Ausblicke auf den Hafen, das Meer und die Kathedrale von Palma habt. Wir nehmen euch mit in das Militärmuseum in Palma.
Transparenzhinweis: Einige Links in diesem Beitrag führen zu externen Buchungsmöglichkeiten. Bei einem Kauf erhalte ich eine kleine Provision, ohne dass sich der Preis für dich ändert.
Das Militärmuseum in Palma liegt am Dique del Oeste, dem westlichsten Anlegedock im Hafen der Inselhauptstadt. Während nebenan Kreuzfahrtschiffe und Urlauber kommen und gehen, liegt das Museu Històric Militar de Sant Carles fast versteckt inmitten einiger Pinien. Nur zwei große Kanonen aus neuerer Zeit direkt an der Straße könnten den Verdacht aufkommen lassen, dass da eventuell noch mehr ist.
Noch mehr Mallorca-Tipps: In unserem Buch.
Waffen aus aller Welt im Militärmuseum von Palma
Die Burganlage des Castell de San Carlo befindet sich fast im Originalzustand. In den alten Sälen und Hallen stehen permanente und wechselnde Ausstellungen auf knapp 1200 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Das Museum ist fast alle Tage im Jahr geöffnet und, wir erwähnten es bereits, der Eintritt ist frei.
Spektakulär ist durchaus auch die Ausstellung, die Waffen aller Art aus den Tiefen der Vergangenheit, aus neuerer Zeit und aller Welt. Über 3600 Speere, Säbel, Revolver, Gewehre und Steinschleudern sind zu finden. Daneben ausgewählte Gemälde wichtiger Generäle, Uniformen, Flaggen. Der Großteil der Ausstellungstücke sind Spenden.
Man kann sich durchaus verlieren, in der Fülle der Sachen, die man ansehen kann. Interessant auch der Raum, der den Steinschleuderern Mallorcas gewidmet ist. Darin erfahrt ihr unter anderem, dass das Wort Balear „Meister des Wurfes“ bedeutet. Die Steinschleuderer sind die Namensgeber für unsere Inselgruppe.
Geschichte des Museu Històric Militar de Sant Carles
Am Anfang des 17. Jahrhunderts gab König Felipe III auf Wunsch der Kaufleute Palmas den Bau eines Wehrturmes in Auftrag. Er sollte den im Hafen ein- und auslaufenden Handelsschiffen der Zeit zusätzlichen Schutz bieten. Im Mittelalter sah sich Mallorca immer wieder Piratenüberfällen ausgesetzt. Und obwohl bereits fünf Türme den Hafen schützten, schien das immer noch nicht ausreichend.
Also wurde ein weiterer Turm gebaut und das Gebäude herum zunächst als Castell de Porto Pi tituliert. Denn der gleichnamige Leuchtturm stand nur wenig entfernt. Später benannte man es dann in den jetzigen Namen um. Zur Ehrung des spanischen Kommandanten Virrey Carlos Coloma.
Ein halbes Jahrhundert später wurde ein Umbau nötig. In der zweiten Phase der Renovierung baute man die vier großen Bastionen, die der Festung die eigenartige Form eines ungleichen Vierecks geben und heute zum Spazieren einladen.
Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts nutzte man die Festung auf verschiedenste Weisen. Erst war ein Krankenhaus darin untergebracht, später ein Soldatengefängnis. Seit 1981 ist das Militärmuseum von Palma darin beherbergt. Dieses wird seit 1997 von einem Konsortium geleitet, dass aus dem Verteidigungsministerium, der Balearen Regierung, dem Inselrat Mallorcas und der Gemeindeverwaltung der Stadt Palma besteht.
Kurz & Knapp
Eintritt: Gratis
Parkplatz: In der Festungsanlage befindet sich eine relativ große Parkfläche.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 14 Uhr. Montags und feiertags geschlossen.
Einkehr: Bar Cafetería San Carlos mit Meerblick.
Mit dem Bus: EMT Linie 1
Internet: www.castillomuseosancarlos.com
Zum Weiterlesen
Warst du schon einmal hier? Teile anderen Lesern deine Erfahrung gerne in den Kommentaren weiter unten mit!
Lust auf mehr Mallorca-Tipps? Mit der Anmeldung zum Newsletter erhältst du fünf Tage lang je einen Geheimtipp der Insel direkt in deine Mailbox.