Wir lieben Mallorca. Doch manchmal wechseln wir auch die Inseln. Um dem Inselkoller zu entkommen. Das ist Insellogik. Nach einen sehr heißen und anstrengenden Sommer benötigten wir alle ein paar ruhige Tage. Als ich auf der Suche nach einer geeigneten Unterkunft die bewohnbaren Höhlen auf Gran Canaria entdeckte, wusste ich sofort, dass wir unbedingt dort hin mussten. Natur. Ruhe. Kein Handyempfang.
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Gran Canaria ist eine grüne Insel, die sehr viele Naturerlebnisse bereithält. Und auch eine sehr interessante Geschichte. Beides könnt ihr in den Wohnhöhlen bei Acusa Seca entdecken. In diesen Höhlen auf Gran Canaria lebten im 6. Jahrhundert nach Christus vorspanische Siedler. Diese Menschen richteten sich in teils natürlichen, teils künstlich geschaffenen Höhlen eine komplette Siedlung ein. Mit Wohnhöhle, Getreidespeichern, Pferchen und Grabstätten. Ein Stück dieser Geschichte kann bei einer Übernachtung in eine dieser Höhlen auf Gran Canaria nacherlebt werden. Begleitet uns auf eine Reise in die Vergangenheit.
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Höhlen Gran Canaria: Ein Blick in die Urgeschichte
Acusa Seca auf Gran Canaria ist Teil der Mesa Acusa, einer der größten archäologischen Stätten in gesamt Spanien. Das Areal liegt im Nordwesten der Insel und gehört zur Gemeinde von Artenara. Mesa Acusa besteht aus sechs einzelnen Höhlendörfern, die alle besucht und zum Teil auch bewohnt werden können.
Folgende Höhlendörfer auf Gran Canaria sind bekannt:
- Los Corrales de Acusa
- Acusa Seca
- El Álamo
- La Candelaria
- El Hornillo
- Fortomaga
In diesen sechs Dörfern wurden Reste der Urzeit gefunden. Alte Häuser, Möbel, Felsformationen, Ställe und Grabstätten. Die größte und bekannteste Stätte ist die von Acusa Seca. Sie ist auch die einzige, in der Gran Canaria in einer Höhle übernachtet werden kann.
Wohnhöhlen auf Gran Canaria: Acusa Seca
Mesa Acusa ist in mehrere Bereiche unterteilt, die unterschiedliche Zwecke erfüllten. Einige der Höhlen auf Gran Canaria dienten als Getreidespeicher, andere als Pferche und Grabstätten. Viele sprechen über Höhlenmalereien und Zeichnungen über die Geschichten ihrer ehemaligen Bewohner. Sie zeugen von der reichen Kultur aus der Zeit der vorspanischen Besiedlung.
Die Wohnhöhlen von Acusa Seca sind der größte Höhlenkomplex der einzelnen Siedlungen. 40 Höhlen gibt es hier, die über kleine, in den Fels geschlagene Wege, Rampen und Treppen miteinander verbunden sind. Nicht nur vermitteln sie einen guten Eindruck des Lebens der damaligen Zeit, sondern stehen als Domizile auch für Wochenendurlauber und Alternativtouristen offen.
Höhlen auf Gran Canaria: Hinkommen
Doch so einfach wie ich es mir vorstellte, gelangten wir dann doch nicht in die Höhlen auf Gran Canaria. Die Unterkunft war schnell gebucht und bezahlt. Aber irgendwie muss man ja auch dort hinkommen. Ich mag Mallorca sehr, wirklich. Und das Inselleben hat auch seine Vorteile. Mobilität gehört jedoch nicht dazu. Einfach mal so mit dem Auto in den Urlaub fahren, ist nicht drin. Und die Flugverbindungen sind auch nur im Sommer flächendeckend. Weshalb wir einen Gabelflug nehmen musste.
Das alleine wäre noch nicht weiter schlimm gewesen. Das Abenteuer begann jedoch in dem Moment, in dem wir mit unserem Mietwagen Las Palmas de Gran Canaria verließen und dem Sonnenuntergang entgegen in die Berge fuhren. Es war sehr romantisch. Bis zu dem Moment, als die Tankleuchte ansprang. Und das, obwohl der Tank eben noch fast voll war und wir maximal 25 Kilometer zurückgelegt hatten.
Plötzlich stellten wir auch fest, dass wir schon seit einiger Zeit keinem Auto mehr begegnet waren. Das GPS verlor zwischen den Bergen immer wieder das Signal und es war mittlerweile stockdunkel. Und eine Tankstelle war weder ausgeschildert, noch war uns eine in den letzten Kilometern begegnet. Panik! Zumindest hatten wir den Kofferraum voller Lebensmittel.
Die Terrorphase hielt kurz, bis wir endlich Zivilisation entdeckten, die wir ja eigentlich hinter uns lassen wollten. Wir tankten und dankten. Als wir etwas erschöpft unser Ziel erreichten, schnappte sich jeder einen Rucksack, ein Kind, Wochenendeinkauf und Taschenlampe und wir marschierten in die Felsen hinein. Anfangs war der Weg noch eben und beleuchtet. Später war er nur noch eben. Und zum Ende hin nicht einmal das mehr. Erst am nächsten Morgen sahen wir, wie gefährlich unsere kleine Wanderung gewesen war. Und wir entdeckten vor unserer Höhle eine Laterne, die ein romantischer Mensch mit Steinen kaputt geworfen hatte. Um die Sterne bestaunen und die nächtliche Idylle genießen zu können.
Höhlen auf Gran Canaria: Mit der Sonne aufwachen
Aber: Am nächsten Morgen wurden wir für alles entschädigt. Sehr früh, um sechs Uhr morgens, weil die Kinder im Urlaub natürlich nicht ausschlafen wollen. Trotz einigen Grummelns war ich ihnen dankbar. Denn sonst hätte ich nicht sehen können, wie die Sonne hinter dem Roque Nublo aufging, einer der Top-Sehenswürdigkeiten Gran Canarias. Und ich hätte auch die absolute Ruhe nicht bemerkt, bevor die Vögel mit den ersten Sonnenstrahlen aus ihren Schlafhöhlen flatterten. (Ich beneidete die Vögel kurz, da sie vor mir ins Bett gegangen sind, und nach mir aufstehen konnten. Spanische Vögel.)
Das Wochenende verging viel zu schnell. Obwohl es ohne Fernseher und Telefon auch sehr langsam durch den Tag ging. Entschleunigt, sagt man da wohl. Die Kinder brauchten das alles nicht. Hin und wieder was zu Essen. Aber ihre Spielsachen benötigten sie nicht. Schuhwerk auch nicht. Sie suchten Dinosaurierknochen, wühlten im Dreck, liefen in Socken im Freien herum, spielten mit einer zerzausten und verflohten Katze und fütterten einem zerrupften Huhn Cornflakes. Keiner beschwerte sich. Außer ich manchmal, wenn ich mich kalt duschen musste, weil die Männer das Warmwasser vermatscht hatten.
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Kurz & Knapp
Acusa Seca Wohnhöhle, Artenara, Gran Canaria
Unterkunft für bis zu sechs Personen.
1 Schlafzimmer. Badezimmer und Küche außerhalb.
Kühlschrank, Herdplatten. Strom, Warmwasser.
Haustiere erlaubt.
Nicht barrierefrei. (Ganz und gar nicht!)
Buchbar ganzjährig zum Beispiel hier.
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