Kein großes Instagram-Profil, das ohne Fotos der Cala Deià auskommt. Die charakteristische Bucht ist eines der Top-Ausflugsziele auf Mallorca. Aber auch der Ort Deià – er wird auch Deyà genannt – ist ein malerisches Dorf. Das Bergdorf und die raue Bucht liegen im Herzen der Serra de Tramuntana. Erreichbar sind Cala Deià und Deià nur über die eindrucksvolle Küstenstraße, die Valldemossa mit Sóller verbindet. Besucher bekommen beim Besuch tiefe Einblicke in die Geschichte der Region sowie wundervolle Ausblicke auf die Weiten des Meers.
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Lange Zeit schienen mir Cala Deià und Deià auf Mallorca nicht unbedingt die geeignetsten Ausflugsziele. Im Ort gab es mir zu viele Künstler, reiche Finca-Besitzer und gehobene Gastronomie. Und so eine Felsbucht wie die Cala Deià ist für einen Strandtag mit Kindern auch nicht unbedingt ideal. Doch ich hatte mich geirrt! Senn Kinder brauchen nicht unbedingt immer Sand.
Darüber hinaus ist das Künstlerdorf selbst auch ein guter Ausgangspunkt für viele schöne, kurze Wanderausflüge. Die Küste zu beiden Seiten der Cala Deià gehört zu den eindrucksvollsten der Insel. Als Bergdorf der Tramuntana ist Deià außerdem Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. In diesem sehr langen Beitrag erhaltet ihr meine Empfehlungen sowohl für den Ort Deià, als auch für die Bucht Cala Deià und Dinge, die ihr an beiden Stellen unternehmen könnt.
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Die Bucht & der Strand Cala Deià
An der rauen Nordküste, an der Sandstrände rar und das Meer zu wild für Badeurlaub ist, ist die Cala Deià, nicht unbedingt eine Ausnahme. Das merkt man vor allem im Winter, wenn die Wellen gegen die Felsen peitschen und beide Strandbars geschlossen sind. Dennoch ist auch in der Nebensaison ein Ausflug nach Deià nicht komplett, ohne die gleichnamige Bucht gesehen zu haben.
Früher wurde die Cala Deià vor allem von Fischern besucht, die mit kleinen Segel- oder Ruderbooten zum Fischfang ausfuhren und nach getaner Arbeit zurück in den Ort oder nach Palma gingen. Heute wird der Strand fast ausschließlich von Touristen bevölkert. Dabei eignet sich der steinige und felsige Strand nicht unbedingt für einen ganzen Strandtag. Als Ausgangspunkt für verschiedene Ausflüge, zum Schnorcheln und Entdecken ist er allerdings auch für Familien und Kinder ein Muss. Wichtig finde ich nur, Schwimmschuhe dabei zu haben.
Um in die Cala Deià zu gelangen, gibt es zwei Möglichkeiten und viele Wege. Direkt vor der Bucht liegt ein kostenpflichtiger Parkplatz, der jedoch recht teuer und im Sommer immer voll ist. Die Parksituation wurde mit den Jahren so angespannt, dass an der Zufahrtsstraße eine Schranke montiert wurde. Nur noch Anwohner kommen dort ohne weiteres durch. Und Besucher, sofern an den Parkplätzen am Strand noch Platz ist.
Selbst, wenn das nicht der Fall ist, ist das nicht weiter schlimm ist. Der schönere Weg geht nämlich nicht über die Zufahrtsstraße, sondern über die kleinen Wege durch die Terrassenfelder. Mehr dazu erzähle ich im Abschnitt Wandern in Deià. In der Cala Deià gibt es ein Restaurant und eine Bar, die nur im Sommer geöffnet und immer sehr gut besucht sind.
Wandern an der Cala Deià
Da wir es an der Cala Deià nie wirklich lange aushalten (entweder es ist zu voll, oder zu unbequem), binden wir die Bucht bei unseren Ausflügen immer in kleinere Wandertouren ein. Und davon gibt es einige, die direkt an der Cala Deià starten und enden.
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Vom Künsterdorf zum Strand Cala Deià
Wanderbeschreibung: Rund um Deià
Unser erster Ausflug nach Cala Deià führte uns mit einem dreijährigen Firlefanz und dessen sechsjährigen Bruder aus dem Ort zur Bucht. Die Strecke ist also sehr überschaubar und kann bei älteren Kindern mit anderen Tourenvorschlägen, beispielsweise unserer Schnitzeljagd durch Deià, kombiniert werden.
Der kleine Rundgang startet an der Hauptstraße und geht über die Terrassen und durch Olivenplantagen direkt zur Bucht. Ausführlich wird der Ortsbummel und der Abstecher zur Cala Deià im E-Book unserer Schnitzeljagd beschrieben.
Das Schöne an diesem Rundgang ist, dass es durch zahlreiche verschiedene Landschaftsformen geht. Am Anfang passiert ihr Orangengärten, danach kommen die Olivenplantagen und plötzlich steht ihr am Meer und blickt auf die von Wind und Wetter geformte Küste.
Von Deià nach Llucalcari
Hauptartikel: Llucalcari und der Weg der Maler
LLucalcari ist ein kleiner Ort mit nicht mehr als 15 Häusern und maximal 20 Einwohnern. Die Siedlung aus Natursteinen in der Nähe von Cala Deià geht auf ein Anwesen aus der Zeit der arabischen Belagerung zurück. Früher standen hier Wehrtürme, die die Küste vor Piratenangriffen schützen sollten. Drei davon sind noch erhalten; in einem befindet sich ein Hotel.
Vom Ort an die Küste gelangt ihr an den Strand Es Canyeret, an dem sich eine Quelle befindet. Viele Einheimische kommen hier her, um ein Schlammbad einzunehmen. Llucalcari ist zwar auch direkt zu erreichen, jedoch gibt es keine Parkmöglichkeiten. Weshalb der als Camí de los Pintores benannte Pfad an der Küste entlang die bessere Option ist, diesen Teil Deiàs zu erkunden.
Torre de Sa Pedrissa: Wachturm an der Cala Deià
Nicht nur Llucalcari hat Wachtürme. Der Torre de Sa Pedrissa steht an der Westseite der Cala Deià und bietet etwas andere Blicke auf den Lochfelsen von Sa Foradada. Um zum alten Wehrturm zu gelangen, müsst ihr euch kurz vor der Cala Deià links halten und die kleine Siedlung durchqueren. Von dort führt ein kleiner Wanderweg zum Turm.
Der Turm selbst steht nicht auf privatem Gelände. Denn die gesamte Küste Mallorcas ist öffentlich. Allerdings wird mit sehr vielen Hinweisschildern klargemacht, dass das Gelände dahinter nicht betreten werden darf. Davon, und auch von der Anweisung nicht zu Picknicken oder euch zu lange aufzuhalten, solltet ihr euch nicht allzu sehr abschrecken lassen. Bleibt auf den ausgewiesenen Wegen und alles ist in Ordnung.
Sehenswürdigkeiten im Bergdorf Deià
Obwohl sich das Erscheinungsbild Deiàs in den letzten Jahren geändert hat, sind die typischen Terrassengärten, die von den Mauren ab dem 10. Jahrhundert errichtet wurden, noch erhalten. Im späten Mittelalter wurden zur Piratenabwehr fünf Wachtürme errichtet, um die Küste zu schützen. Die beste Art und Weise die Sehenswürdigkeiten in Deià zu erkunden, ist planlos durch die Gassen zu schlendern.
Aussichtspunkt über Deià
Den besten Blick über die honigfarbenen Häuser Deiàs und die Berge Mallorcas gibt es von einem Platz, der nur von wenigen gefunden wird, weil er auf der gegenüberliegenden Seite des Ortskerns halb im Berg liegt. Dabei ist der kleine Aufstieg entlang des Torrent des Racó die Anstrengung durchaus wert.
Besonders eindrucksvoll ist diese Stelle außerhalb der Sommermonate, wenn der Sturzbach viel Wasser führt und teilweise wie ein Wasserfall neben den Treppen den Berg hinunterstürzt. Wasser war auch das, was die Araber hier siedeln ließ. Sie legten die Terrassenfelder an, auf denen heute noch Oliven angebaut werden und installierten ein Wasserleitsystem, das alle Gebäude im Ort mit Wasser aus dem Sturzbach versorgte. In unserer Schnitzeljagd durch Deià führen wir euch zu diesem speziellen Platz.
Archäologisches Museum Deià
Öffnungszeiten: sonntags 11 – 13 Uhr, samstags 17 -19 Uhr, Führungen nach Vereinbarung
Eine der markantesten Sehenswürdigkeiten in Deià ist das Museu Arqueològic de Deià. Es befindet sich in privater Trägerschaft und liegt an dem Weg, der zur Herberge Can Boi und der Cala Deià führt. Das Gebäude, in dem es sich befindet, ist eine Getreidemühle aus dem 17. Jahrhundert, die von William und Jackie Waldren restauriert und umgebaut wurde.
Die beiden Amerikaner kamen in den 1950er Jahren aus den USA nach Mallorca und beteiligten sich an Ausgrabungen, um die Anfänge der Besiedlung der Insel zu erforschen. Sie gründeten das Museum, mit dem Ziel ihre Fundstücke auszustellen, zu denen neben Steinfeuerzeugen und Amphoren auch die Reste der ausgestorbenen Ziegenart Myotragus Balearicus aus der Höhle von Muleta gehört.
Die mallorquinische Urzeitziege lebte wohl bereits vor den ersten Menschen auf Mallorca. Mit der Besiedlung wurde das Tier, das größer als herkömmliche Ziegen ist, entweder domestiziert oder verdrängt.
Die Waschplätze von Deià
Wasser war schon immer das wichtigste Element der Insel und rares Gut, das mit Weitsicht genutzt wurde. Dementsprechend strategisch wurde es durch Deià geleitet. Nicht nur wurde es in Zisternen gespeichert und zum Betrieb von Getreidemühlen genutzt. Auch die Frauen des Ortes konnten es nutzen. Dafür wurden in den verschiedenen Teilen Deiàs überdachte Waschplätze errichtet, von denen heute noch drei zu finden sind.
Jeder dieser Plätze liegt direkt am Sturzbach. Die Frauen trafen sich früher hier, um in harter Arbeit die Wäsche zu schrubben und sich dabei über die Neuigkeiten im Ort auszutauschen.
Kanonen, die Pfarrkirche und der Friedhof von Deià
Unterhalb der Pfarrkirche Parroquia Sant Joan Baptista liegt ein weitläufiger Platz, der aus verschiedenen Gründen toll ist. Zum einen habt ihr von hier nochmals tolle Blicke auf die Berge und deren zahlreiche Wasserfälle, sofern es geregnet hat. Auf dem Platz stehen außerdem einige alte Kanonen, die besonders die Kinder interessieren dürften. Und die Replik eines Schädels der Urzeitziege.
Hinter dem Platz erhebt sich die Pfarrkirche. Der Kirchturm war ehemals ein Wehrturm, dessen Ursprünge bis ins 16. Jahrhundert zurückgehen. Der Eintritt in die Kirche ist frei, sie ist täglich geöffnet und beinhaltet ein kleines Museum mit Kunstwerken.
Hinter der Kirche befindet sich dann der Friedhof von Deià, auf dem viele der Maler, Dichter und Musiker begraben sind, die den Ort als Heimat auserwählten. Das Grab von Robert Graves, der erste seiner Zunft, sticht sofort ins Auge. Das Besondere am Friedhof ist allerdings die Lage hoch über der Küste mit spektakulären Blicken aufs Mittelmeer. Auch wenn ihr euch sonst nichts aus Friedhöfen macht, solltet ihr hier unbedingt einmal hineinschauen.
Künstler in Deià und Cala Deià
Deià zählt rund 617 Einwohner (IBESTAT 2019), von denen aber nur knapp die Hälfte waschechte Mallorquiner sind. Die anderen 50 Prozent sind zugezogene Nordeuropäer und einige Amerikaner, die sich in den letzten Jahrzehnten hier niedergelassen haben. Mit ihnen änderte sich das Erscheinungsbild des Dorfes. Die schlichten Bauernhäuser verschwanden und luxuriöse Residenzen entstanden.
Zunächst waren es hauptsächlich malende und bildende Künstler, unter anderem Pablo Picasso, die sich von der Abgeschiedenheit Deiàs inspirieren ließen. Später folgten Stars und Sternchen aus der Musik- und Filmszene, die sich in den Bergen vor Paparazzi versteckten. Andrew Lloyd Webber soll hier gewesen sein, ebenso wie David Bowie und Queen Bey Herself Beyonce. In den letzten Jahren haben sich immer mehr vermögende Ausländer entschieden, ihren Zweitwohnsitz nach Deià zu verlegen.
Der beliebteste Künstler Deiàs unter den Mallorquinern ist aber sicher Robert Graves, ein britischer Schriftsteller und Dichter. Er kam auf Besuch und verbrachte seinen Lebensabend auf Mallorca in Deia. Er kaufte ein altes Bauernhaus und renovierte es im ursprünglichen Stil, um dort bis zu seinem Tod zu leben. Danach wurde es ein Museum, das sein Leben und Werk ausstellt.
La casa de Robert Graves: Geöffnet Montag bis Samstag, Eintritt € 7, www.lacasaderobertgraves.org.
Ausflüge und Wanderungen in der Nähe von Deià auf Mallorca
Die Natur zwischen Deià und Valldemossa ist einzigartig und bietet eine Vielzahl an versteckten und wenig überlaufenen Ausflugszielen. Darunter Herrenhäuser, ehemalige Klöster, versteckte Kapellen und die schönsten Aussichtspunkte der Insel.
Son Marroig: Herrenhaus des Erzherzoges
Hauptartikel: Son Marroig & Luis Salvador
Zwischen Valldemossa und Deià liegt das Anwesen Son Marroig, das unter anderem auch dem Erzherzog Luis Salvador gehörte. Dem ersten Mallorca-Liebhaber überhaupt. Er restaurierte den Garten und das Haus und erhielt dabei den alten Wehrturm. Charakteristisch ist der kleine Tempel im Garten.
Selbst wenn ihr nicht in das Haus wollt, lohnt sich ein Stopp auf dem Parkplatz davor. Es gibt eine sehr schöne Aussichtsterrasse mit Blick auf das Meer und dem charakteristischen Lochfelsen, von dem ich im Folgenden erzählen werde. Auch eine kleine Bar ist vorhanden. Der Spot ist besonders zum Sonnenuntergang beliebt.
Der Lochfelsen Sa Foradada
Hauptartikel: Wandern zum Lochfelsen Sa Foradada
Von Son Marroig aus führt eine leichte, kindgerechte Wanderung an die Küste hinab zu dem spektakulären Lochfelsen Sa Foradada. Auf dem Weg dorthin kommt ihr an eindrucksvollen Höhlen vorbei und trefft frei laufende Esel.
Auch dieser Ausflug ist in unserem Familienwanderführer Mallorca für Kinder enthalten. Diese Tour ist auch für kleinere Kinder geeignet. Die einzige Schwierigkeit besteht im Überwinden einiger Höhenmeter. Die Strecke selbst ist abgesehen von der Steigung nicht schwierig.
Monasterio de Miramar
Hautartikel: Das Kloster Monestari de Miramar
Administrativ gehört das ehemalige Kloster, das auch zu den Besitztümern des Erzherzogs zählte, zu Valldemossa. Geografisch passt es allerdings besser zu Deià. Gegründet wurde es vom Gelehrten Ramon Llull im 13. Jahrhundert als Missionsschule.
Neben den Gebäuden sind es vor allem die Gärten und die spektakulären Aussichtspunkte, die einen Besuch lohnenswert machen. Ihr könnt kleinere Touren durch die Olivenplantagen unternehmen und gelangt so auch zu einigen der Aussichtsplattformen, von denen der Erzherzog Ludwig Salvador hier eine Menge errichten ließ.
Panormawanderung: Camí de s’Escolata
Wanderbeschreibung: Die Panoramawanderung Camí de s’Escolta
Drei der zahlreichen vom Erzherzog angelegten Aussichtspunkte liegen auf der Panoramawanderung auf dem Camí de s’Escolta. Die Tour ist sehr leicht mit kaum Höhenunterschied und führt sowohl am Meer entlang, als auch durch einen mit Klettersteinen markierten Abschnitt. Geklettert werden muss aber nicht, ihr könnt auch um die Steine herum laufen.
Die gut erhaltenen Aussichtsplattformen bieten euch Möglichkeiten für kleine Pausen, Picknick und einigen atemraubenden Blicken auf Port de Valldemossa, sowie auf das Landgut s’Estaca (ebenfalls ehemals im Besitz des Erzherzogs) und erneut dem Lochfelsen Sa Foradada.
Rundwanderung zur Einsiedelei Ermita de la Santísima Trinidad
Wanderbeschreibung: Rundwanderung zur Ermita de la Santísima Trinidad
Wem der vorangegangene Ausflug zu kurz ist, kann ihn mit dieser Tour kombinieren. Eine ebenfalls recht kurze Rundwanderung, bei der allerdings etwas mehr Höhenmeter überwunden werden müssen. Sie führt zu einer einsam liegenden Einsiedelei mit Kapelle und Blick aufs Meer.
Zusätzlich geht es durch einen märchenhaften Wald mit Ruinen alter Klöster, Aussichtstürmen und Wirtschaftsgebäuden, an denen vor vielen Jahren die Köhler und Kalkbrenner arbeiteten. Alles in allem eine sehr komplette Tour, auf der viel mallorquinische Geschichte hautnah erlebt werden kann.
Eine kurze Geschichte von Deià & Mallorca
Anders als an vielen Touristenorten auf Mallorca ist das mittelalterliche Erscheinungsbild in Deià fast komplett erhalten geblieben. Dieser Hauch des Alten, die Ruhe und die wunderschöne Landschaft sind auch der Grund, warum sich bereits seit dem 19. Jahrhundert Romantiker, Künstler und Bohemien hier aufhalten.
Das Tal, in dem Deià errichtet wurde, wurde bereits in prähistorischer Zeit besiedelt. Die Ur-Mallorquiner lebten vereinzelt in den Höhlen der Berge, jagten und nutzten das reichlich vorhandene Quellwasser. Die erste Zivilisation errichteten die Römer und Araber. Letztere installierten ein klug durchdachtes Wasserleitsystem, das auch heute noch genutzt wird. Auf die Araber ist wohl auch der Name des Bergdorfes zurückzuführen. Sie nannten es „ad daia“, was sowohl Feld als auch kleines Dorf bedeuten kann. Deià erlangte auf Mallorca Wohlstand durch den Olivenanbau.
Mit dem Einzug des christlichen Königs im 12. Jahrhundert wurden rund um Deià mehrere Klöster gebaut. Die Symbole dieser Bauten sind auf Deiàs Wappen verewigt. Das auch heute noch bekannteste Kloster ist Miramar, ehemals eine vom Universalgelehrten Ramón Llull gegründete Missionsschule, später im Besitz des Erzherzogs Luis Salvador. Heute ein beliebtes Ausflugsziel.
Der österreichische Erzherzog Ludwig Salvador hinterließ auch noch weitere Spuren in und um Deià. Er erwarb zahlreiche Grundstücke an der Nordwestküste, um sie vor der Bebauung zu bewahren. Abholzungen und Jagden waren auf seinem Grund verboten. Stattdessen legte er Wanderwege und Aussichtspunkte an, um seinen Gästen die Schönheit Mallorcas zu zeigen. Beispielsweise den Camí d’Escolta in der Nähe von Valldemossa.
Mit Robert Graves gelangten in den 1930er Jahren die ersten Künstler nach Deià und etablierten, was in späteren Jahren als Mallorcas Künstlerdorf weithin bekannt sein sollte.
Anreise und Parken in Deià
Wenn es in Deià etwas gibt, was nicht so toll ist, dann ist es die Parksituation. Der Ort ist klein, alle Straßen eng und Parkplätze ein rares Gut. Selbst die kostenpflichtigen. Aus Richtung Valldemossa befinden sich am Ortseingang einige kostenfreie Stellplätze. Am anderen Ende des Ortes, vor dem Abzweig zur Cala Deià, gibt es einen kostenfreien Parkplatz. Kostenpflichtig geparkt werden kann im Ortszentrum und an der Cala Deià.
Um den Stress der Parkplatzsuche aus dem Weg zu gehen, kann die Anreise auch mit dem Linienbus geschehen. Die TIB Linie 203 fährt von der Playa de Palma über Deià nach Port de Sóller. Neben den drei Haltestellen im Ort wird auch bei Son Marroig / Sa Foradada und Llucalcari angehalten.
Kurzinfo
Parkmöglichkeiten: Im Zentrum Deiàs gibt es mehrere kostenpflichtige Parkplätze und vereinzelte kostenfreie Parkmöglichkeiten.
Bus: Die TIB Linie 203 verkehrt zwischen Palma und Port de Sóller hält an drei Haltestellen im Ort.
Kinderwägen: eher ungeeignet, aber nicht unmöglich.
Einkehr: Zahlreiche sowohl im Ort, als auch am Meer. Einige Lokale sind nicht ganzjährig geöffnet.
In der Nähe: Son Marroig, Sa Foradada, Sóller, Valldemossa. Port de Valldemossa.
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