Jedes Mal, wenn wir in Port de Pollença sind, widerstrebt es mir ein wenig ins Wasser zu gehen. Zu künstlich und touristisch ist dort alles. Weshalb wir bei unserem letzten Besuch ein wenig nach Norden gewandert sind. Dort erreicht man ziemlich bald den Strand Platja d’Albercutx der im vollen Kontrast zu dem weitläufigen Strand am Hafen steht.
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Wenn ihr weite, offene Sandstrände sucht, seid ihr am Platja d’Albercutx, manchmal wird er auch Platja d’Albercuix genannt, eher nicht richtig. Denn hier ist alles etwas enger. Und zum Teil auch felsiger. Wir lieben allerdings solche Buchten, besonders dann, wenn, wie hier, die Kiefern bis ans Meer reichen und natürlichen Schatten spenden. Ein weiteres charmantes Detail sind die zahlreichen Molen und Anlegestellen, die den Strandabschnitt unterteilen und Raum für sehr viele schöne Fotomotive geben.
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Die Eigenschaften des Strandes Platja d’Albercutx
Die Platja d’Albercutx besteht auch vielen kleineren Einbuchtungen, in denen sich sowohl schmale Sandstrände, als auch Kies- und Felsabschnitte befinden. Letztere geben dem Wasser eine ganz besondere Farbe und sorgen dafür, dass es immer kristallklar ist.
Am Sandabschnitt geht es sehr flach ins Meer, was ihn auch für kleinere Kinder zu einem geeigneten Strand macht. Insgesamt ist die Platja d’Albercutx fast 1,5 Kilometer lang und immerhin noch 12 Meter breit. Nicht so groß, wie der Hauptstrand in Port de Pollença, aber es tritt sich hier niemand aufs Handtuch.
Generell ist es am Strand zudem auch ruhiger. Und ruhig ist auch das Meer. Die Bucht liegt geschützt, die Winde werden durch eine Halbinsel im Westen gebremst. Deswegen gibt es hier nur selten viele Wellen. Und natürliche Schattenplätze sind ebenfalls zu finden. Einige der immergrünen Kiefern ragen bis ins Meer hinein.
Falls ihr dennoch keinen Schattenplatz unter den Bäumen findet, könnt ihr im Sommer auch auf den Liegen- und Sonnenschirmverleih zurückgreifen. Ebenfalls während der Saison passen Rettungsschwimmer auf euch und eure Kinder auf. Für die Verpflegung gibt es einige Einkehrmöglichkeiten. Auch Duschen sind am Strand zu finden.
Aktivitäten am Strand
Wassersportarten und dergleichen werdet ihr am Platja d’Albercutx allerdings vergebens suchen. Vorrangig geht es hier darum, sich im Wasser abzukühlen. Schnorcheln und Schwimmen geht super. Auch die Voraussetzungen für Stand-up Paddle sind bestens, da die Bucht so vor Wind und Wellen geschützt liegt. Allerdings gibt es vor Ort keine Möglichkeit, die Bretter auszuleihen. Wohl aber in Port de Pollença.
Auch kleinere Spaziergänge am Meer entlang lohnen sich total. Wenn ihr bis ans westliche Ende des Strandes geht, erreicht ihr einen Militärflugplatz, der bereits im 17. Jahrhundert errichtet wurde, um die Küste zu schützen. Wenn ihr den Blick nach oben richtet, entdeckt ihr eventuell auch einen Wehrturm. Dieser wurde noch einiges früher errichtet und trägt den gleichen Namen wie der Strand: Talaia d’Albercutx. Der Turm ist einer der schönsten Aussichtspunkte auf Mallorca.
Ab der Militärbasis geht es nicht weiter, obwohl die Halbinsel dahinter durchaus auch interessant ist. Darauf findet ihr La Fortaleza d’Albercuix, eine ehemalige burgähnliche Befestigungsanlage und mittlerweile eine der teuersten Immobilien Mallorcas. Ursprünglich sollte die Anlage den Hafen vor Angriffen schützen, war aber glücklicherweise nie in Kämpfe verwickelt. Als die Basis obsolet wurde, verfiel sie zunehmend. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts ein argentinischer Maler das Gebäude verkaufte und luxuriös renovierte. Heute ist die Location der Ort für VIP-Hochzeiten.
Prominente gab es aber schon immer in dieser Ecke der Insel. Die Schriftstellerin Agatha Christie soll in den 1930er Jahren im Hotel Illa d’Or übernachtet haben. Das gibt es auch heute noch. Ihr findet es in relativer Strandnähe.
Anfahrt und Parken
Die Anfahrt zum Platja d’Albercuix ist relativ leicht. Ihr umfahrt Port de Pollença auf der Ringstraße Richtung Cap de Formentor. Vor der Einfahrt zur Halbinsel biegt ihr rechts ab. In der Parallelstraße zum Strand gibt es zahlreiche Parkmöglichkeiten und auch einen etwas kleineren Parkplatz.
Mit dem öffentlichen Bus gelangt ihr nicht direkt bis an den Strand Albercutx. Aber dafür wird diese Haltestelle in Port de Pollença von sehr vielen Linien aus der gesamten Insel angefahren. Von dort ist es ein knapper Kilometer bis zum Strand.
Ausflüge in der Nähe vom Strand Albercutx
Wenn es euch so wie uns geht und ihr nie lange am Strand bleiben könnt, gibt es in der Nähe auch noch eine Vielzahl an anderen Aktivitäten und Ausflügen.
Bootsausflüge ab Port de Pollença
Im Hafen von Port de Pollença gibt es eine Menge von Ausflugsboote, die euch zu verschiedenen Abenteuern auf dem Meer mitnehmen. Wenn ihr es eher überschaubar mögt, ist dieser Ausflug im kleinen Boot eine tolle Option. Es nimmt euch mit in die abgelegene Badebucht Es Caló und stoppt auch am bekannteren Strand Platja de Formentor.
Eine super Möglichkeit, mit etwas mehr Action, ist diese Tour im Speedboot zur abgelegenen Cueva Azul. In dieser blauen Höhle gibt es eine Pause zum Schnorcheln. Bei aufgewühlter See, wenn es nicht möglich ist, in die Höhle zu schwimmen, nimmt man euch zu anderen Schnorchelspots mit.
Der Klassiker unter den Bootstouren ist die Umrundung des Cap de Formentor. Ihr fahrt die raue Küste entlang und am charakteristischen Leuchtturm vorbei. Zusätzlich gibt es auch Badepausen in abgelegenen Buchten, die ihr zum Schnorcheln nutzen könnt.
Wanderung Cala Bóquer
Auf der anderen Seite der Ringstraße, auf Höhe des Strandes Platja d’Albercutx, startet eine der eindrucksvollsten und zugleich leichtesten Wanderungen in diesem Teil der Insel. Die Wanderung zur Cala Bóquer führt durch das gleichnamige Tal, in denen sich die erste Zivilisation Mallorcas niederließ. Heute sind neben Wanderern vor allem noch wilde Ziegen unterwegs.
Der Großteil der Strecke geht auf breiten, leicht zu laufenden Wegen entlang. Am finalen Abstieg wird es etwas schwieriger, mit vielen Wurzeln und Steinen. Machbar ist das aber auch mit Kindern. Der Strand selbst ist steinig, aber dennoch zum Baden geeignet, wenn das nicht stört.
Pollença: Stadt der Tempelritter
Man kann Port de Pollença eigentlich nicht besuchen, ohne auch in Pollença gewesen zu sein. Die kleine Stadt im Norden ist eine der historischsten und trotz Tourismus sehr authentisch geblieben. Diese Authentizität erlebt ihr am besten am Sonntag, da ist immer Markt in Pollença.
Für Kinder und alle, die gerne alte Legende und Geschichten hören, haben wir eine Schnitzeljagd für Pollença entworfen, die zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten führt und spannende Rätsel beinhaltet.
Panoramatour: Aussichtspunkte am Cap de Formentor
Wir sind ja der Meinung, dass das Cap de Formentor als Top-Sehenswürdigkeit Mallorcas sehr überschätzt wird. Okay, das Panorama ist einmalig und die zerklüftete Landschaft auf jeden Fall einige Fotos wert. Aber die Ecke ist in den Sommermonaten einfach viel zu überlaufen. Falls ihr mit eigenem Auto die Serpentinenstraße entlang wollt, müsst ihr zudem die Einschränkungen im Sommer beachten.
Viel einfacher ist es deshalb, bei einer Tour mitzumachen. Eine sehr entspannte Möglichkeit ist diese Panoramatour im Cabrio Bus zum Cap de Formentor. Mit offenem Dach werdet ihr zu den schönsten Aussichtspunkten der Halbinsel gefahren und macht auch einen kurzen Stopp am bekannten Strand von Formentor.
Naturstrand: Cala Figuera de Formentor
Wenn ihr es eher einsam mögt, seid ihr aber am Naturstrand Cala Figuera de Formentor besser aufgehoben. Im Winter, wenn sich die Winde an der Küste abarbeiten, ist dieser Ort der einsamste der gesamten Insel. Im Sommer verirren sich immer mal wieder Leute zum Schwimmen und Schnorcheln hier her.
Erreichbar ist der Strand über einen kurzen Fußmarsch, der durch ausgewaschene Wasserrillen und durch einiges Gestrüpp geht. Los geht es an der Zufahrtsstraße auf Höhe der Bushaltestelle. Hier können auch einige Autos parken.
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