Canyamel ist ein kleiner Urlaubsort auf Mallorca, der an der Ostküste zwischen Cala Ratjada und Font de sa Cala liegt. Er gehört administratorisch zu Capdepera. Die Urlauber kommen hauptsächlich wegen der Höhlen und dem Strand nach Canyamel. Aber auch Wandern und noch weitere Aktivitäten können bei einem Urlaub in Canyamel auf dem Programm stehen.
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Der Strand von Canyamel ist kein reiner Sandstrand. Er ist stellenweise mit Felsen und Steinen durchsetzt, was aber nicht weiter stört. Die Sandfläche ist weitreichend und der Sand hier ist etwas brauner als anderswo. Der Ort selbst ist sehr touristisch geprägt, da der Strand aber relativ groß ist, verläuft sich alles relativ gut. Die Landschaft um Canyamel besteht aus grünen geprägt und eignet sich bestens zum Wandern. Aber auch andere Aktivitäten wie Wassersport und Höhlenerkundungen sind denkbar.
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Der Strand von Canyamel
Das Wichtigste zuerst:
- Strand für Familien: durch die Infrastruktur und den Service ist der Strand in Canyamel sehr gut für Kinder geeignet.
- Abwechslungsreich: Es gibt viele verschiedene Aktivitäten bei Canyamel.
- Sportlich Aktiv: Ihr findet im Ort Möglichkeiten zum Wandern und zum Golfen.
Der Strand von Canyamel ist in etwa 300 Meter lang und bietet ein sehr abwechslungsreiches Panorama. An den felsigen Bereichen eignet er sich hervorragen zum Schnorcheln. Die größte Fläche wird jedoch touristisch bewirtschaftet, das heißt ihr findet dort einen Liegen und Sonnenschirmverleih, Barservices und im Sommer auch Rettungsschwimmer.
Dieses Komplettprogramm kommt vor allem bei Familien gut an. Denn durch die Weite können speziell kleinere Kinder sicher im Sand und am Wasser spielen. Deswegen ist der Strand von Canyamel auch in unserer Liste der sieben besten Familienstrände auf Mallorca mit vertreten. Obwohl der Strand von Steinen und Fels durchsetzt ist, überwiegt die Sandfläche. Es gibt Duschen, Toiletten und einen Parkplatz in Strandnähe.
Weiterhin gibt es verschiedene Wassersportangebote und einen Spielplatz in Meeresnähe. Einziges Manko: Der Strand ist nicht barrierefrei. Das heißt konkret, es ist etwas anstrengend, den Kinderwagen mitzunehmen. Unmöglich ist es jedoch nicht. Nicht erlaubt sind Hunde am Strand von Canyamel.
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Aktivitäten in Canyamel
So schön es am Strand auch sein mag, manchmal möchte man auch noch woanders hin. Es gibt rund um Canyamel und den Strand einiges zu entdecken. Wir zeigen euch hier einige der Aktivitäten in Canyamel und im Umland des Urlaubsortes.
Spannende Höhlentour mit unterirdischem Strand zum Schwimmen
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Der absolute Favorit meiner Kinder bei Canyamel ist die Höhlentour, bei der wir in einem unterirdischen See mit Strand schwimmen können. Schon der Weg zur Höhle ist ein Abenteuer. Es geht durch den Wald an die Küste. Der Einstieg zur Höhle ist ein kleines Loch, dass leicht übersehen werden kann. Von dort geht es circa fünf Meter in die Tiefe – das klappt nur mit professioneller Ausrüstung und professionellen Guides.
Neben der Möglichkeit zum Schwimmen beeindrucken in der Höhle auch die kuriosen Tropfsteinformationen. Die Guides, passionierte Höhlenforscher, kennen die Höhle in- und auswendig und wissen sie mit Taschenlampen bestens auszuleuchten. Ein Abenteuer, bei dem man sehr viel lernen kann und nicht unbedingt ein Profisportler sein muss.
Die Höhlen von Arta
Hauptartikel: Die Höhlen von Artà
Früher gehörte Canyamel zu Artà, weswegen die Höhlen im Ort den Namen eines anderen Ortes tragen. Von allen öffentlich zugängigen Höhlen auf Mallorca haben die Höhlen in Canyamel den spektakulärsten Eingang. Die imposante Freitreppe zum Eingang der Höhle wurde für Isabella II gebaut, die sich für einen Besuch angemeldet hatte, dann aber doch nicht kam. Noch früher wurde die Höhle von Schmugglern und Piraten genutzt. Der ehemalige Piratenunterschlupf kann ganzjährig besucht werden. Die Führungen dauern 30 bis 40 Minuten.
Die Höhlen sind ziemlich leicht direkt vom Strand Canyamel zu erreichen. Ihr könnt den Weg an den Klippen entlang nehmen. Auf diesem Weg gelangt ihr zu einem Bootssteg, an dem auch König Alfonso schon anlegte, um die Höhlen zu besuchen. An der gleichen Stelle gibt es eine weitere Schmugglerhöhle und eine Bademöglichkeit. Dahinter führt ein Trampelpfad unter Kiefern bis zu den Höhlen von Artà.
Die Halbinsel Punta de n’Amer
Ein kleines Stück südlich von Canyamel findet ihr die Urlaubshochburgen Cala Millor und Sa Coma, das komplette Kontrastprogramm zum hiesigen Strand. Dazwischen liegt eine kleine, naturbelassene Halbinsel, die Punta de n’Amer, mit dem gleichnamigen Wachturm, der beklettert werden kann.
Der Weg dorthin kann zu Fuß, mit dem Fahrrad oder auch Kinderwagen genommen werden. Auch Reitausflüge werden angeboten. Am Turm gibt es eine kleine Bar und tolle Aussichten, unter anderem auf Canyamel.
Die Burg von Capdepera
Die mittelalterliche Stadt Capdepera ist selbst schon einen Besuch wert. Noch imposanter ist allerdings die gleichnamige Burg, die sich auf einem Hügel über der Stadt befindet und dort die Bevölkerung vor Piratenangriffen schützte. Die Burganlage zählt zu den größten Festungsanlagen der Insel und ist ganzjährig geöffnet.
Falls ihr im Mai zu Besuch seid, habt ihr zudem die Möglichkeit an einem einmaligen Spektakel, dem Mittelaltermarkt in Capdepera, teilzunehmen. Für ein Wochenende verwandeln sich Stadt und Burg in einen authentischen Schauplatz aus dem Mittelalter. Händler bieten Waren feil, Gaukler ziehen durch die Straßen und Ritter und Banditen bekämpfen sich an der Burgmauer.
Das Märchenmuseum in Arta
Wenn ihr mehr über die mallorquinische Folklore lernen möchtet, seid ihr im Märchenmuseum ArtArtà an der richtigen Adresse. Dort ist eine Auswahl an Märchenfiguren zu Hause, die in den Volksmärchen, den sogenannten Rondaies vorkommen.
Untergebracht sind sie in den Räumen eines alten Dorfhauses, in Betten und auf Stühlen. Ganz so, als ob sie dort wohnen würden. Interessierte können sich ihre Geschichten anhören und vorlesen. Das Märchenmuseum ist ganzjährig an Werktagen geöffnet. Im Erdgeschoss befindet sich ein Souvenirladen und ein kleines Café.
Prähistorische Siedlung: Claper des Gegants
Claper des Gegants bedeutet übersetz der Steinhaufen der Riesen. Und sehr viel mehr als Steine gibt es eigentlich auch nicht zu sehen. Aber die über 3000 Jahre alte Urzeitsiedlung ist ein wichtiger Teil der mallorquinischen Geschichte. Die Ausgrabungsstätte ist sehr schlicht gehalten und auch nur rudimentär ausgeschildert.
Grob könnt ihr euch am Golfplatz orientieren, an dem ihr entlang laufen müsst. Einfacher wäre es, wenn wir diesen überqueren dürften. Dürfen wir aber nicht. Wenn ihr Geschichte zum Anfassen mögt, lohnt sich der kleine Abstecher. Erwartet aber nicht zu viel. Am Ende sind es nur ein paar sehr große Steine, die ihr finden werdet.
Golfen in Canyamel
Der Golfplatz in Canyamel ist einer der besten Mallorcas und befindet sich nicht weit vom Strand entfernt. Er liegt landschaftlich attraktiv vor den Bergen und am Meer. An 18 Löchern könnt ihr hier euer Handicap trainieren.
An einigen Stellen ist sogar das Meer zu sehen. Die Anlage wurde so konzipiert, dass sie sich möglichst nahtlos in das Umland einführt. Dieses Vorhaben scheint geglückt zu sein, denn nicht selten spazieren Landschildkröten auf der Anlage des Golfplatzes herum, deren Lebensraum eigentlich die mediterrane Macchia ist.
Torre de Canyamel
Der Turm ist Teil des ehemaligen Küstenabwehrsystems der Insel. Im Inneren der Anlage befindet sich ein kleines Museum, dass zum moderaten Preis von 3 Euro durchaus besucht werden kann. Es gibt zahlreiche deutschsprachige Informationen und visuelle Elemente. Von oben habt ihr einen schönen Blick über Canyamel und das Meer.
Ausflugsziele & Strände in der Nähe
Wenn es am Strand von Canyamel zu langweilig wird, könnt ihr in der Nähe einige weitere sehr schöne Buchten erkunden. Einige könnt ihr zu Fuß erreichen. Zu anderen eventuell etwas wandern, den Bus oder das Auto nehmen.
Der Naturstrand Cala Agulla
Die Cala Agulla ist ein wunderschöner Naturstrand, der in einem Naturschutzgebiet circa 2 Kilometer hinter Capdepera liegt. Die Bucht ist sehr breit und wird von Kiefern gesäumt. An der Nordseite erheben sich kleine Hügel und Felsen. Der Sand ist fein und es geht relativ seicht ins Meer.
Nebenan liegt der Urlaubsort Cala Ratjada. Das hat zum einen zur Folge, dass es im Sommer durchaus voll werden kann. Zum anderen bringt es aber auch zahlreiche Dienstleistungen und Service mit sich. Beispielsweise gibt es hinter dem kleinen Strand einen kleinen Reitstall. In der Nebensaison könnt ihr sogar am Strand entlang reiten. An der Cala Angulla befindet sich ein großer, kostenpflichtiger Parkplatz. Ihr erreicht den Strand aber auch mit verschiedenen Bussen.
Der Ort Font de Sa Cala
Font de Sa Cala ist ein gut bewirtschafteter Sandstrand mit sehr sauberen Wasser, der praktisch genau hinter Canyamal liegt und nur durch die Felszunge des Cap Vermell etwas schwieriger zu erreichen ist. Durch den flachen Wassereinstieg eignet er sich besonders gut für Familien. Die Installationen und Infrastrukturen am Strand sind fast komplett und auf Urlauber ausgerichtet.
Die Luftstrecke von Canyamel zu Font de Sa Cala ist recht überschaubar. Und wen ihr es euch zutraut, könnt ihr die Bucht über das Cap Vermell auch erwandern. Mit kleineren Kindern ist es aber eher empfehlenswert, die Bucht anzufahren.
Perfekt zum Schnorcheln: Cala Rotja
Die Cala Rotja sind eigentlich gleich zwei Buchten, die in unterschiedliche Richtungen schauen. Wenn der Wind schlecht steht, sind die Strömungen etwas anstrengend. Etwas südwärts findet ihr eine Unterwasserhöhle und viele Spalten und Bögen entdecken. Touristisch erschlossen ist die Bucht nicht. Aber oberhalb gibt es ein kleines, nettes Restaurant mit Blick aufs Meer.
Ihr könnt die Cala Rotja theoretisch zu Fuß von Canyamel aus erreichen, allerdings geht es zwei Kilometer über die Hauptstraße, der Weg an der Küste entlang ist nicht sehr gut zu laufen und zum Teil von Privatgrundstücken versperrt.
Costa de los Pinos
Noch etwas weiter südlich gelangt ihr an die Costa de los Pinos, die Küste der Pinien. Dieser Abschnitt ist touristisch nicht so erschlossen, es gibt ein einziges Hotel, dafür aber viele größere Wohnhäuser direkt an der Küste. Der Hauptstrand ist zweigeteilt: Der südliche Teil wird bewirtschaftet. Ihr findet dort Liegen, Sonnenschirme und ein Restaurant. Der nördliche ist naturbelassen und von Steinen durchsetzt.
Lauft ihr weiter an der Küste entlang, gelangt ihr zu zahlreichen kleineren Buchten, einige nur übers Wasser erreichbar. Kurz vor dem kleinen Hafen gibt es noch einen weiteren Strand, El Rajoli, der im Sommer hauptsächlich von Einheimischen besucht wird. Die Strecke zwischen dem Hauptstrand und dem Hafen ist eine nette Möglichkeit, um sich beim Stand-Up-Paddle auszuprobieren.
Wandern in Canyamel am Cap Vermell
Die meisten Besucher am Cap Vermell haben entweder die Höhlen von Artà oder den Strand von Canyamel als Ziel. Das Kap ist kein typisches Wandergebiet, jedoch hat sich die Gemeinde alle Mühe gegeben, den Aufstieg zur Ruine der alten Wehranlage und dem restaurierten Wehrturm zu erleichtern.
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Schon bei unserem ersten Besuch in Canyamel hat uns der Wehrturm fasziniert, der von weitem zu erkennen ist. Für die Recherche unseres Buches Naturzeit mit Kindern: Mallorca haben wir das Kap und den Turm dann auch erklommen.
Der Weg geht durch teilweise sehr unwegsames Gelände und ist nur rudimentär ausgeschildert. Dafür ist die Tour aber auch nicht sehr lang. Eine ausführliche Wegbeschreibung erhaltet ihr im Buch.
Ein wenig Geschichte zu Canyamel
Canyamel ist süß. Das lateinische Wort, an den sich der Ortsname anlehnt, bedeutet Honig und spielt auf das Zuckerohr an, das im 18. Jahrhundert hier abgebaut wurde. Der Reichtum zog auch Piraten an, die im Mittelalter den gesamten Mittelmeerraum unsicher machten. Zur Überwachung wurde hoch über der Bucht an der Landzunge Cap Vermell der Wehrturm errichtet.
Mit Einzug des Tourismus wurde der Ort immer touristischer. Im Vergleich zu anderen Ferienhochburgen geht es in Canyamel immer noch sehr ruhig zu. Es gibt zwar viele Hotels und Sportangebote, aber abseits des Ortes kaum touristische Angebote.
Video
Kurz & Knapp
Anfahrt: Um nach Canyamel zu gelangen, muss Artà einmal komplett durchfahren werden. Ab dem letzten Kreisverkehr an der Bar Cruce wird Canyamel und der Strand eindeutig ausgeschildert.
Bus: Im Sommer pendelt ein Bus zwischen Artà, Capdepera, Cala Ratjada und Canyamel. Die Haltestelle ist jeweils direkt am Tourismusbüro.
Strand: Liegenverleih, Rettungsschwimmer, Verpflegung, Spielplatz
In der Nähe: Höhlen von Artà, Kleinstadt Artà, Rancho Grande Park Mallorca.
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