Es Port des Canonge ist ein ehemaliger Fischerort in den Bergen der Tramuntana. Obwohl die Fischerei hier längst aufgegeben wurde, hat sich die Bucht einen besonderen Zauber bewahrt. Auch, weil es gar nicht so leicht ist, zu dem Ort zu gelangen. Zwar gibt es eine Straße, aber nur wenig Platz.
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Bekannt sind auf Mallorca hauptsächlich die Bergdörfer von Banyalbufar und Deià. Zwischendrin findet ihr jedoch ein weiterer Ort, der nicht unmittelbar an der kurvenreichen Hauptstraße liegt und deswegen nicht selten übersehen wird. Die Parkmöglichkeiten sind begrenzt, weshalb es vorrangig Wanderer sind, die den kleinen Hafen von Es Port des Canonge besuchen. Für unser Buch Naturzeit mit Kindern: Mallorca haben wir uns auf den Weg gemacht, das Fischerdorf zu entdecken.
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Es Port des Canonge: Ein wenig Geschichte
Das Wort „Canonge“ geht auf ein kirchliches Amt zurück. Es wird die Legende erzählt, dass ein kirchlicher Würdenträger auf dem Weg nach Sóller auf dem Meer von einem Gewitter überrascht wurde. Er betete und bat um sein Leben und wurde am Hafen an Land gespült. Seitdem trägt der Hafen den Namen des Geistlichen.
Besonders die Mauren haben in dem Areal zwischen Deià und Banyalbufar ihre Spuren hinterlassen. Das Land an den Berghängen war landwirtschaftlich eigentlich nicht zu bewirtschaften. Doch die Eroberer wussten Abhilfe. Sie errichteten mächtige, von Mauern getragene Terrassen, auf denen zwischen Banyalbufar und Es Port des Canonge Weinreben angebaut und Landwirtschaft betrieben werden konnte.
Ebenso wichtig war das dazu angelegte Bewässerungssystem. In Wasserbecken wurde das Quellwasser aus den Bergen aufgefangen und über kleine gemauerte Kanäle zu den Terrassen transportiert. Noch heute wird diese Technik angewandt und bewässert die circa 1000 Terrassen rund um Es Port des Canonge.
Die Bewirtschaftung des Landes brachte Banyalbufar sehr viel Geld. Dank des vorzüglichen Weines war der Ort Ende des 19. Jahrhunderts eine der wohlhabendsten Gemeinden Mallorcas. Verschifft wurde der Wein von Es Port des Canonge unter anderen nach Barcelona.
Der Hafen Es Port des Canonge
Fischer laufen schon lange nicht mehr aus dem Hafen von Es Port de Canonge aus. Die kleinen Bootsgaragen beherbergen Privatboote. Am Kai lagern bunte Kajaks. Auf den Bootsrampen sonnen sich Badegäste. Wer im Sommer einen etwas ruhigeren Platz zum Baden sucht, ist hier bestens aufgehoben. Dadurch, dass die Bucht gar nicht so leicht zu erreichen ist, bleibt es entsprechend leer.
Da auch Es Port des Canonge wie die meisten anderen Buchten an der Nordküste steinig ist, solltet ihr Badeschuhe dabei haben. Auch mit in die Strandtasche gehört eine Schnorchelausrüstung. Nur wenig weiter westlich vom Hafen liegt eine weitere kleine Bucht, der Strand von Son Bunyola. Er wurde nach dem Herrenhaus benannt, dass nur ein Stück im Hinterland liegt und arabische Ursprünge hat.
Am Strand selbst sind roten Felsen sehr markant. Nur an wenigen Orten auf der Insel findet ihr diesen Buntsandstein. Und speziell hier an dieser Stelle hat man Fossilien gefunden, die auf die Vorfahren der Dinosaurier zurückzuführen sind.
Wandern nach Es Port de Canonge
Der Wanderweg zum kleinen Fischerort führt von Banyalbufar auf der sogenannten Volta des General entlang. Dieser Wanderweg verdankt seinen Namen einem Militärgeneral, dem Marqués de la Cenia, der etwas weiter oben an der Hauptstraße lebte und sich für den Bau der Straße zwischen Banyalbufar und Esporles eingesetzt hat.
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Kurz & Knapp
Wanderung: Gehzeit 3 h 45 – 8,8 km – 250 Höhenmeter – ab 6 Jahren
Parken: Der Ort Es Port des Canonge ist sehr klein, mit nur einer begrenzten Anzahl an Parkflächen. Die Straße, die von der Hauptstraße abzweigt, ist eine Sackgasse. An deren Ende, am Kreisverkehr, kann gewendet werden.
Bus: Die Tib Linie 202 fährt ab Palma über Esporles und Banyalbufar nach Estellencs. Direkt bei Port des Canonge gibt es jedoch keine Haltestelle, lediglich am Anfang der von uns beschriebenen Wanderung.
Kinderwagen: ungeeignet.
Einkehr: Im Ort gibt es zwei Lokale.
In der Nähe: Cala Estellencs. Camí des Correu. Banyalbufar. Wehrturm Torre de Verger.
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