Segelausflug mit SailingJona: Aus Sachsen ans Mittelmeer

Es gibt viele Formate, die deutsche Auswanderer auf Mallorca begleiten. Die wirklich spannenden Geschichten kommen leider selten zur Sprache. Dabei gibt es zahlreiche Erfahrungen und Lebensprojekte, die erzählt werden wollen. So wie der wahr gewordene Traum von Melanie und Martin aus Dresden, die zusammen mit ihrem zweijährigen Sohn Jona auf einen Katamaran leben und mit SailingJona auf Mallorca Segeltouren anbieten.

Die Crew von SailingJona: Martin, Jona und Melanie

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Dieser besondere Lebensentwurf ist selbst hier auf Mallorca nicht die Norm. Auswandern an sich ist schon ein riesiger Schritt. Dabei ein festes Heim gegen ein schwimmendes auszutauschen ist noch einmal eine Nummer größer. Und wenn dann auch noch ein Kleinkind zur Crew gehört, sprengt das im Allgemeinen die Vorstellung vieler. Melanie und Martin zeigen, dass es sich lohnt eigene Lebensträume anzugehen, selbst – oder gerade – wenn Kinder dabei sind.

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Von Dresden nach Mallorca

SailingJona: Segelausflüge ab Santa Ponça

Die sächsische Hauptstadt ist vieles, eine Seefahrerschmiede jedoch nicht unbedingt. Auch Melanie und Martin hatten bis vor vier Jahren keinerlei Bezug zum Segeln. Sie lebten und arbeiteten in Dresden, Melanie oftmals als Unternehmensberaterin auch auswärts. Doch dann führte ihre Hochzeitsreise die beiden Jungunternehmer 2017 nach Mallorca. Und hier nahmen sie an einer ähnlichen Katamaran-Tour teil, wie die, die sie heute selbst anbieten.

Wir haben uns direkt verliebt,

erzählt Melanie.

Dabei ist sie eigentlich der ängstliche Teil der Familie. „Ich habe Angst vor dem offenen Meer, Meerestieren mit vielen Zähnen oder langen Tentakeln und so ziemlich allem am Segeln. Bei Sturm an Bord zu sein, mit der Angst, dass der Anker nicht hält. Das war für mich tatsächlich die größte Herausforderung.“ Hinzu kamen viele technische Aspekte. Während Melanie sich um die Organisation und Vermarktung des Familienunternehmens kümmerte, legte Martin alle notwendigen Prüfungen ab, um als Skipper und Rettungsschwimmer an Board des Katamarans tätig sein zu können.

Bedenken zur Auswanderung selbst hatten die beiden dafür kaum. Als polyglotte Personen haben sie bereits viel Zeit im Ausland gelebt und gearbeitet, unter anderem in China. Mallorca fühlte sich dabei vom ersten Moment wie Zuhause an. Auch, wenn die deutsche Familie etwas weiter entfernt wohnt. Obwohl die bei den günstigen Verkehrsanbindungen, Mallorca als Urlaubsdestination und dem coolen Unternehmensprojekt eventuell öfters vor der Tür – oder am Anlegesteig – stehen könnten, als gedacht.

Das Leben auf einem Katamaran

Beim Auswandern lässt jeder notgedrungen einige Dinge hinter sich. Melanie und Martin haben auch diesen Punkt noch einmal intensiver erlebt. Denn das Leben auf einem Segelboot ist enger, als an Land. Circa 80 Prozent ihres Eigentumes haben die beiden verkauft, verschenkt oder weggeschmissen. Und fühlen sich gut dabei.

Man fühlt sich tatsächlich freier mit weniger Besitz.

Den Schrank voller Schuhe und eine Schatulle mit Schmuck braucht Melanie im neuen Leben nicht. Im Gegenteil, jeden Winter wird noch ein wenig mehr aussortiert. „Wir versuchen, so wenig wie möglich an Besitz anzuhäufen.“ Dennoch gibt es eine Sache, auf die besonders Melanie nicht verzichten würde, wenn es mehr Platz auf dem Katamaran gäbe. Neben PR kümmert sie sich auch um das Catering ihrer Gäste und zaubert regionale und Grillgerichte unter Deck. „Was mir wirklich fehlt, ist eine Spülmaschine. Die weiß man erst so richtig zu schätzen, wenn man keine mehr hat, aber dafür täglich bis zu 24 Gäste an Bord bewirtet.“

Nun sind Besitztümer das eine, viel wichtiger sind jedoch soziale Kontakte. Und an denen fehlt es den Drein auch nicht. Segler sind untereinander gut vernetzt und oft im Mittelmeerraum unterwegs. Es gibt bei der SailingJona nicht selten Besucher, die mit eigenem Segelboot anreisen. Aber auch an Land haben die drei Kontakte knüpfen können.

Nicht ganz unbeteiligt daran ist die Einstellung der Menschen auf Mallorca gegenüber Kindern. Auch Melanie empfindet die Spanier kinderfreundlicher und freut sich über fremde Menschen, die Jona winken und mit ihm schäkern. Gerade durch die verlagerten Uhrzeiten ist es normal, dass selbst kleinere Kinder spät am Abend noch unterwegs und ein Teil des öffentlichen Lebens sind.

Segeln mit Kleinkind

Wahrscheinlich der wichtigste Teil der kleinen Crew ist Jonathan, ein zweijähriger Abenteuer, der bei der Namensgebung des Unternehmens und Bootes Pate stand. Als der Katamaran sein neues Zuhause wurde, mussten einige zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Überall um die Reling wurden Netze gespannt und als Jona noch ein wenig jünger war gab es auch an den Treppen, die unter Deck führen, extra Sicherheitsnetze. Außerdem wurde ein Rausfallschutz an seine Koje angebracht.

Allerdings ist Jona trotz seiner jungen Jahre schon ein richtiger Seebär. „Dadurch dass er an Bord aufwächst, weiß er ziemlich genau, wo er hingehen und wo er nicht klettern darf. Man muss definitiv mehr aufpassen als an Land, aber wenn man ein paar Sachen beachtet, ist es nicht gefährlicher als in einer Wohnung“, beruhigt mich Melanie. Denn auch wenn sie und Martin im Vergleich zu anderen Eltern sehr entspannt mit dem Thema umgehen, gibt es auch (oder gerade) auf dem Katamaran sehr klare Grenzen.

Ausflüge im Segelrevier von Santa Ponça

Mallorca ist durch die guten klimatischen Voraussetzungen der perfekte Ort für Segler. Für das Segelunternehmen der dreiköpfigen Familie spielten aber auch noch einige andere Aspekte bei der Wahl des Ortes eine Rolle. Der Südwesten ist bei deutschen und ausländischen Touristen sehr beliebt, es gibt gute Schulen für Jona und die Bucht ist durch ihre Lage gut gegen Wind und Wellen geschützt.

Kein Wunder also, dass sich zahlreiche Touranbieter in und um Santa Ponça aufhalten. Im Gegensatz zu den meisten anderen legt SailingJona viel Wert auf den persönlichen Kontakt. Die Ausflüge finden nur in kleinen Gruppen statt und alle Buchungen laufen direkt über Melanie, die nicht nur persönlich alle Fragen beantwortet, sondern auch kocht und abwäscht. Ein Ausflug mit der SailingJona ist also kein Massenevent, sondern ein individuelles Erlebnis in familiärer Atmosphäre.

Dass dieses Konzept aufgeht, zeigen die zahlreichen durchweg positiven Rückmeldungen auf offiziellen Bewertungsportalen.

Wir leben für unser Geschäft und stecken ganz viel Herzblut hinein – und das bleibt nicht unbemerkt. 

Und das, obwohl die SailingJona 2020 kurz vor dem spanischen Lockdown in See stach, wochenlang auf dem Festland Spanien festhing und die erste Sommersaison mehr als durchwachsen war. Ist die Motivation nach so einem holprigen Start nicht schnell dahin? „Wir versuchen das Positive in dem langsamen Start zu sehen. Wir konnten uns graduell ins Geschäft einarbeiten, Sachen verbessern. Wir hoffen ganz stark, dass nächstes Jahr die Saison unseres Lebens wird!“ Denn trotz erneuter Restriktionen läuft diese Saison recht vielversprechend. Über die sozialen Netzwerke konnte sich die Familie eine solide Gemeinschaft aufbauen und sich einen Namen auf der Insel machen.

Segeltörn mit der SailingJona

Und jetzt seid ihr dran!

Noch bis Oktober könnt ihr Melanie, Martin und Jona auf ihrem Katamaran besuchen und mit ihnen die schönsten Ecken im Südwesten erkunden. Danach geht es in neuer Frische und mit noch mehr Elan in der Sommersaison 2022 weiter. Und mit Sicherheit noch ein paar Jahre mehr. Denn auch wenn sich die Eheleute nicht darüber einig sind, wo sie sich in zehn Jahren befinden, haben sie ihr Zuhause vorerst auf Mallorca gefunden und lösen ihren Anker hier immer nur kurz, wenn Gäste eine ihrer Touren buchen.

Information & Reservierung

Ausflüge täglich zwischen Mai und Oktober. Inklusive Tapas-Büfett, Barbecue oder Mehr-Gänge-Menü. Schnorchelausrüstung, Stand Up Paddle und andere Wasserspielzeuge verfügbar. Kinderecke.

Web: www.sailingjona.com

Email: [email protected]

WhatsApp: +491749506169

Instagram: www.instagram.com/sailingjona 

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Wer schreibt hier?

Ich bin Damaris

Mein Name ist Damaris, zweifache Mutter und lebe seit 2005 auf Mallorca. Ursprünglich wollte ich nie auf die Insel. Mehr lesen

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