Der raue Norden der Insel ist nicht unbedingt für Strände bekannt. Dennoch gibt es eine Vielzahl von tollen Buchten und Stränden, die einen Besuch lohnen. Die 13 schönsten Buchten und Strände im Norden von Mallorca wollen wir euch hier vorstellen.
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Es ist schwierig, Mallorca in Nord und Süd aufzuteilen, denn die Insel steht wie eine Raute auf ihren Ecken. In diesem Beitrag befasse ich mich mit den Stränden und Buchten, die im Norden am Cap de Formentor liegen und gehe dann weiter nach Süden zu den Stränden, die – wenn man korrekt ist – bereits zum Nordosten der Insel gehören.
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Strände im Norden von Mallorca
Die Abgeschiedenheit hat natürlich auch so einige Pluspunkte: nirgendswo sonst auf der Insel begegnen uns am Strand so viele Ziegen, wie im Norden. Besonders für Kinder ein Erlebnis.
Cala Tuent
Der Strand der abgelegenen Bucht Cala Tuent liegt verborgen zwischen den hohen Gipfeln des Tramuntana-Gebirges, hinter dem Puig Major, der höchsten Erhebung der Insel, der über die Bucht ragt. Richtung Westen erstreckt sich unberührte Natur, bis schließlich der Hafen von Port de Sóller erreicht wird, entweder zu Fuß oder über das Meer. Östlich der Bucht liegt der Fischerort Sa Calobra und die imposante Schlucht Torrent de Pareis.
Die gängigste Anreise erfolgt über die kurvenreiche Straße nach Sa Calobra, jedoch wird oft der kleine Abstecher zur Cala Tuent vernachlässigt, obwohl der Strand ein lohnendes Ziel ist, besonders für einen Badestopp nach dem Besuch der Hauptattraktionen. Die Cala Tuent ist größer als der Strand von Sa Calobra und bietet mehr Platz zum Spielen, insbesondere für Familien mit Kindern. Das klare Wasser, das von Geröll und Kieseln gesäumt ist, macht das Schwimmen sicherer als in der Schlucht, obwohl es keine Rettungsschwimmer gibt.
Die Parkmöglichkeiten sind begrenzt und kostenpflichtig, daher ist es ratsam, frühzeitig anzukommen. Am Strand gibt es keine Serviceangebote oder Wassersportaktivitäten, jedoch befindet sich eine kleine Bar am Meer und das Restaurant Es Vergeret bietet spektakuläre Ausblicke von seiner Terrasse aus.
Cala Castell
Wir gehen weiter und stoppen auswärts von Pollença, mit einem Strand, zu dem man leider nicht mehr gelangt. Die Cala Castell liegt direkt an der gleichnamigen Burgruine. Das Castell del Rei, die Burg des Königs, liegt in Ruinen und so weit abgelegen, dass sich der vom Aussterben bedrohte Mönchsgeier (Voltor Negre) darin zum Brüten niederlässt.
Die Burg liegt auf Privatgelände. Es ist möglich, mit Voranmeldung und unter Begleitung eines Rangers bis zu einem Aussichtspunkt zu gehen, von dem auf den Strand Cala Castell geblickt werden kann. Der Zutritt zum Strand ist nicht gestattet. Auch wenn es sehr schade ist, dass wir nicht mehr zu diesem tollen Strand und der stimmungsvollen Burgruine können – Artenschutz geht vor.
Cala Figuera de Formentor & Cala Murta
Die Cala Figuera de Formentor ist eine sehr klare Felsbucht liegt in der Nähe des Leuchtturms am Cap de Formentor. Die Strandfläche besteht aus kleinen Kieselsteinen. Zum Baden sind Schwimmschuhe ratsam. Dafür eignet sich der felsige Untergrund besonders im Sommer sehr gut zum Schnorcheln.
Im Winter, wenn die rauen Winde an der Nordküste zusammentreffen, herrscht in der kleinen Bucht zwar kein Badewetter. Dafür ist es aber sehr stimmungsvoll, um einen kleinen Ausflug und ein Picknick zu unternehmen.
Ebenfalls sehr schön und leicht zu ereichen ist die Cala Murta, die sich auf der gleichen Höhe befindet, nur auf der anderen Seite der Halbinsel liegt. Um an den Strand zu gelangen, passiert ihr eine Eselfinca. Der Strand selbst ist auch steinig, liegt aber etwas geschützter als die Cala Figuera.
Platja de Formentor
Ohne Parktstress: Ausflugsboote zum Platja de Formentor
Eine überraschende Ausnahme an der sonst eher rauen Nordküste ist der Sandstrand des Platja de Formentor. Sichelförmig erstreckt er sich auf einem Kilometer zwischen den hohen Bergen und liegt entsprechend geschützt und abgeschottet.
Durch die feinsandige Liegefläche, fehlenden Wellengang und seichten Einstieg ins Meer eignet sich dieser Strand auch gut für Familien. Am Strand findet ihr touristische Serviceleistungen und Parkmöglichkeiten. Beides nicht ganz günstig. Im Sommer ist zudem tagsüber die Zufahrt für PKWs untersagt. Dafür steht jedoch ein Shuttlebus aus Port de Pollença bereit.
Cala Sant Vicenç
Cala Sant Vicente ist ein Urlaubsort im Norden Mallorcas, ganz in der Nähe von Pollença. Er ist im Besitz von drei Badebuchten, die alle sehr familientauglich sind. Aber auch Wassersport ist sehr gefragt. Zu den beliebtesten Aktivitäten gehören Kayakfahren und Schnorcheln. Charakteristisch für die Buchten ist das kristallklare, türkisfarbene Wasser und der feine Sand.
Die Cala Sant Vicente bietet aber noch andere Aktivitäten, darunter auch Wanderungen entlang der Küste. Es gibt mehrere Routen, auf denen man die wunderschöne Landschaft des Gebiets und historische Sehenswürdigkeiten entdecken kann. Dazu gehören die Höhlen Alzinet, die in der Urzeit als Wohn- und Beerdigungshöhlen genutzt wurden.
Die Cala Bóquer
Die Cala Bóquer bei Pollença ist eine wunderschöne, kleine Bucht mit einem einzigen Strand, bestehend aus vielen Felsformationen und runden Steinen. Schwimmschuhe sind nicht unbedingt notwendig, machen das Badeerlebnis aber angenehmer. Die Bucht ist perfekt für kurze Badepausen.
Abenteuerlich wird der Ausflug aber auch durch die Wanderung zur Cala Bóquer. Sie führt durch ein eindrucksvolles Tal, in dem sich die alte Urzeitsiedlung Bocchoris befindet. Auf dem Weg und am Strand begegnen euch viele Ziegen, die in den Rucksäcken nach Essbarem suchen.
Der Strand S’Illot auf der Halbinsel Victoria
Noch mehr davon: Die schönsten Strände in Alcúdia
Hinter Alcúdia liegt die Halbinsel Victoria und die kleine, steinige Bucht S’Illot. Der Name bezieht sich auf eine kleine, dem Strand vorgelagerte Insel, die vom Ufer aus laufend erreicht werden kann. Der Strand ist steinig. Ihr solltet unbedingt Badeschuhe mitbringen. Auch, damit eure Kinder am Strand und auf der Insel entspannt forschen können. Denn das Areal ist ein regelrechter Abenteuerspielplatz.
Rings um den Strand findet ihr in einem eingezäunten Bereich zahlreiche Picknickbänke im Schatten von Pinienbäumen. Auf der anderen Straßenseite liegt die Jugendherberge und der Zeltplatz La Victoria. Direkt am Strand befindet sich ein kleiner Parkplatz und eine Bar mit Blick auf die Halbinsel Formentor.
Der Strand Coll Baix
Noch etwas weiter an der Halbinsel Victoria entlang findet ihr circa 12 Kilometer von Alcúdia entfernt den Naturstrand Platja des Coll Baix. Über eine unbefestigte Straße gelangt ihr zu einem Parkplatz, von dem es über einen felsigen Abstieg in circa 20 Minuten zum Strand hinabgeht. Der Weg ist nicht ganz unkompliziert zu laufen. Ihr solltet auf jeden Fall trittfest sein und festes Schuhwerk tragen.
Trotz der Abgeschiedenheit werdet ihr am Strand eventuell nicht allein sein. Wirklich immer sind einige aufdringliche Ziegen vor Ort, die forsch in den Taschen nach etwas Essbaren suchen. Haltet euer Picknick auf jedem Fall im Auge!
Wenn ihr am Coll Baix baden wollt, solltet ihr vorsichtig sein. Die Strömungen sind an diesem Teil der Küste etwas tückisch. Der Sand vor Ort ist grobkörnig und dunkel, das Wasser sehr klar und tief. Besonders toll sieht dieser Strand auch von Meerseite aus. Wer sich den beschwerlichen Abstieg nicht zumutet, kann mit einem Ausflugsboot an der Meerseite vor Anker gehen.
Die Platja de Muro
Strandführer: Alle Aktivitäten an der Playa de Muro.
Mit über fünf Kilometer Sandfläche ist der Platja de Muro der längste zusammenhängende Strand im Norden Mallorcas. Ihr findet hier ausreichend Parkmöglichkeiten in Strandnähe und perfekte Voraussetzungen für einen Strandtag in Familie. Der Platja de Muro ist einer der sieben Strände, die sich bestens als Familienstrände eignet. Hier findet ihr noch die sechs anderen Strände in dieser Kategorie.
Der Platja de Muro ist in vier Strandabschnitte eingeteilt. Der nördlichste Bereich zeichnet sich durch das umfangreichste touristische Angebot und viele Freizeitmöglichkeiten aus. Entsprechend stark besucht ist er in den Sommermonaten.
Ruhiger wird es ab Sektor drei. Auch dort gibt es noch Rettungsschwimmer, mehr jedoch nicht. Denn direkt am Meer beginnt das Naturschutzgebiet des Naturparks von Albufera. An der gesamten Länge der Platja de Muro, ausgenommen Sektor drei, gibt es in kurzen Abständen zahlreiche Restaurants und Bars in Strandnähe.
Trotz des flachen Einstiegs ins Meer und der generellen Kinderfreundlichkeit der gesamten Zone, solltet ihr im Wasser sehr vorsichtig sein. Teilweise kommt es zu tückischen Unterströmungen. Unbedingt auf die Anweisungen der Rettungsschwimmer achten!
Strände im Nordosten von Mallorca
Wir gehen jetzt im zweiten Teil dieser Strandserie etwas nach Osten und schauen uns die zahlreichen Strände und Buchten im Nordosten auf Mallorca an.
Cala Na Clara
Auch zu finden in: Betlem – das Fischerdorf
Auf der östlichen Halbinsel in der Nähe von Artà liegt das kleine Fischerdorf Betlem. Nur wenig außerhalb des Ortes findet ihr den in unseren Augen schönsten Naturstrand Mallorcas. Die Cala Na Clara, benannt nach dem klaren Wasser in der Bucht.
Zum Strand sind es von Betlem aus circa zehn Minuten. Allerdings geht es das letzte Stück sehr steil und felsig nach unten. Mit Vorsicht ist das auch mit Kindern machbar, aber ihr solltet feste Schuhe anhaben.
Auch zum Schwimmen solltet ihr Badeschuhe dabei haben. Die Liegefläche besteht aus großen, runden Steinen. Erst nach dem Spülsaum im Wasser wird es plötzlich sandig. Und dann an einer Sandbank plötzlich auch wieder extrem flach. Alles in allem ein sehr besonderer Strand.
Die Cala Torta in Artà
Vor einigen Jahren galt die Cala Torta noch als Geheimtipp. Hier trafen sich Einheimische und nur wenige Urlauber. Diese Zeit ist vorbei. Besonders an den Wochenenden kann es recht voll werden. Dennoch ist es in der Cala Torta immer noch ruhiger, als in den Urlaubsorten der näheren Umgebung.
Wer in die Cala Torta möchte, nimmt eine unwegsame Anfahrt auf sich. Besonders die letzten Meter sind eigentlich keinem Auto zumutbar. Es ist besser, am Straßenrand zu parken und die restlichen Meter zu Fuß zurückzulegen.
Am Strand kommen sowohl Schnorchler als auch Naturliebhaber auf ihre Kosten. Wenn es zu kalt zu Baden ist, eignet sich die Ecke hervorragend zum Wandern. Beim Baden solltet ihr sehr vorsichtig sein. Es wird sehr schnell tief und auch hier gibt es gefährliche Strömungen.
Bis vor einigen Jahren gab es an dem breiten Sandstrand eine renommierte Strandbar. Diese musste jedoch schließen und wurde abgerissen. Es gibt keine Verpflegungsmöglichkeiten oder sonstige touristische Annehmlichkeiten am Strand.
Cala Agulla bei Cala Ratjada
Gleich neben Cala Ratjada findet ihr den wohl schönsten Sandstrand von Capdepera. Inmitten eines Naturschutzgebietes liegt der Strand der Cala Agulla landschaftlich sehr schön und geschützt. Er bietet viel touristischen Komfort. Es gibt Restaurants und Bars in Strandnähe, Sonnenschirme, Liegen und natürliche Schattenplätze in einem kleinen Pinienwald.
Von der Cala Agulla aus könnt ihr Spaziergänge ins Hinterland unternehmen. Auch Wanderungen und Reitausflüge sind möglich. Parken könnt ihr an der Cala Agulla direkt am Strand. Der Parkplatz ist sehr groß, jedoch kostenpflichtig. Die Parkfläche ist außerdem eine der wenigen legalen Möglichkeiten auf Mallorca legal zu Campen.
Canyamel bei Capdepera
Canyamel ist oft nur durch die spektakulären Höhlen von Artà ein Begriff. Die liegen nur wenig oberhalb des Strandes. Die Zone ist touristisch geprägt, jedoch sehr weitläufig. Es entsteht kein Eindruck von Enge. Als Urlaubsgebiet verfügt Canyamel über ein weitreichendes touristisches Angebot. Was den Strand auch in unsere Liste der sieben familienfreundlichsten Strände Mallorcas gebracht hat.
Am Strand findet ihr Duschen, Toiletten, Rettungsschwimmer. Liegen und Sonnenschirme. Zur Einkehr gibt es zahlreiche Strandlokale und Restaurants in den Nebenstraßen. Wenn ihr es etwas ruhiger wollt, könnt ihr euch im südlichen Teil des Strandes in einem Kiefernwäldchen niederlassen.
Falls ihr mit dem Auto anreist, findet ihr im Ort zahlreiche kostenfreie Parkmöglichkeiten in den Nebenstraßen. Mit dem Bus könnt ihr aus Artà, Cala Ratjada und Pollença anreisen.
Costa de los Pinos
Die Küste der Pinien – so heißt Costa de los Pinos übersetzt. Neben der üppigen Vegetation bestehend aus Mittelmeerkiefern (Pinos) ist es vor allem der lange Strand, der Besucher anlockt. Das Serviceangebot ist überschaubar, es gibt eine Strandbar, Rettungsschwimmer und einen Liegenverleih.
Wer mag, kann aber auch in natürlichen Schatten der Bäume liegen. An manchen Stellen, abseits des Sandstrandes, reichen die Pinien bis ins Meer hinein. In Richtung des kleinen Sporthafens wird es ruhiger und steiniger. Dort ist der perfekte Ort zum Schnorcheln auf Mallorca.
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